Am 23. Oktober tagte in seiner zweiten Sitzung 2025 der Fachausschuss Bildung des Thüringer Bauernverbandes (TBV). Der Veranstaltungsraum im Haus der Grünen Verbände war mit 23 Mitgliedern sehr gut gefüllt. Der Vorsitzende des Fachausschusses Dirk Reichelt, AG Kamsdorf, eröffnete die Sitzung.
Im Bericht aus der Arbeit des Fachausschusses informierte Dr. Britta Ender über die Aktivitäten des TBV im Bereich der bildungspolitischen Arbeit mit den zuständigen Landesministerien und erreichte Ergebnisse, wie z.B. bei der Einbindung der Landwirtschaft in die Gewährung des Meisterbonus oder die Verbesserung der Personalausstattung an der Berufsschule in Schwerstedt.
Begrüßenswert sind die regionalen Aktivitäten der Kreisverbände zur Fachkräftegewinnung und zur Bewerbung der grünen Berufe z.B. im Rahmen von Berufsmessen. Auch wurde die Umsetzung von 5 regionalen Zeugnisübergaben in Zusammenarbeit mit den Bildungsberaterinnen der zuständigen Stelle sehr positiv gesehen.
In den Berichten der Bildungspartner, speziell der Berufsschule, wurde der Fokus auf eine angespannte aktuelle und perspektivische Personalsituation gelegt. Im Interesse der Sicherung der Qualität der Berufsausbildung gilt es hier konstruktive und finanzierungssichere Lösungen zu finden.
Ender berichtete von der Arbeit des DBV-Arbeitskreis der Bildungsreferenten und von Experten aus den östlichen Bundesländern in der Sachverständigengruppe u.a. zum aktuellen Stand der Novellierung des Berufsbildes Landwirt. Hier gilt es Augenmaß zu beachten bei der inhaltlichen Konsensbildung mit allen Bundesländern und Partnern auf Bundesebene.
Die aktuellen Zahlen der zuständigen Stelle belegen das Fortbestehen einer nahezu konstanten Nachfrage nach einer Ausbildung als Landwirt/in. Eine leicht rückläufige Tendenz ist in der Nachfrage nach einer Ausbildung zum/r Tierwirt/in Fachrichtung Rinderproduktion zu verzeichnen.
Im Fachausschuss wurde das neue TBV-Bildungsprojekt „Landwirtschaft.Gartenbau.next“ von Sophie Kästner, RGS Mitte, vorgestellt und potentielle Anknüpfungspunkte für die Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung in den Regionen ausgelotet. Auch widmet sich ein Schwerpunkt des Projektes, Start ab 01.01.2025, der Bewerbung der grünen Berufe auf der Landesgartenschau 2025.
Ergänzt wurde die Projektvorstellung durch Ausführungen von Andreas Knuhr, Thüringer Agentur zur Fachkräftegewinnung. Diese ist in das Projekt eingebunden und bietet allen interessierten Betrieben als leistungsstarke Landesagentur einfach und kostenneutral die Möglichkeit der Bewerbung von freien Plätzen in Praktika, Ausbildung und Job und bündelt über deren Plattform die Zusammenarbeit der Kooperationspartner.
In der Tischumfrage zeigten sich in der Bildungsarbeit sowohl ähnliche Themenschwerpunkte als auch regionale Unterschiede. Während in der Region Mitte u.a. Schwerpunkte auf der Arbeit mit Schulklassen und Organisation der Besuche auf Landwirtschaftsbetrieben liegen, orientiert sich der Süden und Osten Thüringens auf die Qualitätssicherung der Ausbildung in Verbünden der Betriebe. In allen Regionen werden intensiv Berufsmessen und Hoffeste für die Bewerbung der grünen Berufe genutzt, die ausbildungsvorgelagerte Absolvierung von Praktika befürwortet.
Begrüßenswert ist die vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und ländlichen Raum zur Verfügung gestellten aktuellen Werbematerialien sowie das Festhalten an der Betreibung der zentralen Webseite https://www.gruene-berufe-thueringen.de/