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Medieninformation: Regen und niedrige Temperaturen verzögern Frühjahrsarbeiten

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Die landwirtschaftlichen Frühjahrsarbeiten sind in diesem Jahr nach Beobachtungen des Thüringer Bauernverbandes vielerorts in Thüringen nur schleppend vorangekommen. Gründe sind der viele Regen und die niedrigen Temperaturen, die es den Landwirtinnen und Landwirten nicht erlauben, die Vorbereitungsarbeiten für die Aussaat und auch die Aussaat selber wie gewohnt durchzuführen.

Niederschlagsmengen wie am vergangenen Wochenende von teils bis zu 30 Liter pro Quadratmeter lassen es nicht zu, die Äcker zu befahren, ohne die Struktur der Böden in Mitleidenschaft zu ziehen. „Auf den durchnässten Böden richten die landwirtschaftlichen Maschinen mehr Schaden als Nutzen an. Auch die Sämaschinen verstopfen. Deshalb verschieben viele Betriebe die Frühjahrsarbeiten und hoffen auf einige warme und trockene Tage“, so der Pflanzenbauexperte des Bauernverbandes André Rathgeber.

Die hohe Bodenfeuchtigkeit in Zusammenhang mit den eher niedrigen Temperaturen verhindert zudem das Keimen des Saatgutes. Bleibt die Keimung aus, verfault das Saatgut im Boden. Aufgrund der Umstände greifen die Landwirtinnen und Landwirte auf Sorten zurück, die einen späteren Aussaatzeitpunkt haben.

Aber nicht nur die Aussaat ist ins Stocken geraten. Auch die Pflegemaßnahmen der Wiesen und Weiden liegen hinter dem Zeitplan zurück. Diese sollten bereits zeitig im März durchgeführt werden, was aber nur möglich ist, wenn die Böden frostfrei und gut befahrbar sind. Die Grünlandpflege zielt darauf ab, dass Wachstum der Gräser anzuregen und umfasst eine Vielzahl mechanischer Maßnahmen wie Schleppen, Striegeln und Walzen der Flächen sowie das Ausbringen von Saatgut und Dünger.

Trotz der Verzögerung ist man in den Landwirtschaftsbetrieben für die umfangreichen Niederschläge dankbar, denn die Böden können das Wasser nach den trockenen Jahren gut gebrauchen. So besteht trotz der zum Teil hohen Niederschlagsmengen in den tieferen Bodenschichten (2 Meter Tiefe) weiterhin ein deutliches Bodenwasserdefizit. Dies betrifft vor allem das Thüringer Becken und seine Randlagen, den Landkreis Nordhausen, den Kyffhäuserkreis, den südlichen Saale-Orla-Kreis sowie das Altenburger Land.

 

Hintergrund

Im Frühjahr erfolgt die Aussaat vieler landwirtschaftlicher Kulturen, darunter Sommergerste, Ackerbohne, Erbse, Zuckerrübe und Mais sowie die Pflege von Wiesen und Weiden (Grünlandpflege). Die Aussaat der Kulturen erfolgt zwischen März und Mitte Mai, auschlaggebend ist dabei die Temperatur des Bodens. Während die Ackerbohne nur eine Bodentemperatur von zwei bis drei Grad Celsius zur Keimung benötigt, braucht Sommergerste eine Bodentemperatur von fünf Grad Celsius und Mais acht bis zehn Grad Celsius.

 

In eigener Sache

Aufgrund der angekündigten höheren Temperaturen werden viele Landwirtschaftsbetriebe in Thüringen in den nächsten Tagen noch nicht realisierte Frühjahrsarbeiten durchführen. Aufgrund dessen sind vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Es gilt daher besonders vorausschauend zu fahren und keine überstürzten Überholmanöver durchführen.

 

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Quellenangabe Bilder: Thüringer Agrartechnik & Maschinenbau GmbH

 

 

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Gelesen 1736 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 19 April 2023 14:06
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