Der Thüringer Bauernverband (TBV) zeigt sich zum Ausgang der Landtagswahl in Thüringen erfreut über die hohe Wahlbeteiligung. Der Ausgang der Wahl und die endgültigen Ergebnisse erfordern nun ein rasches Aufeinanderzugehen der Parteien, so dass es schnellstmöglich zu Koalitionsverhandlungen kommen kann.
Der TBV fordert bei den bevorstehenden Gesprächen, der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum in Thüringen, um eine nachhaltige, widerstandsfähige und ausgewogene Gesellschaft aufzubauen, die in Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen der Menschen steht, eine höhere Priorität einzuräumen. Die Landwirtschaft ist nicht nur für die Produktion von Nahrungsmitteln von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Sicherung der Ernährungssouveränität und -vielfalt. Indem die neue Landesregierung der Thüringer Landwirtschaft eine höhere Priorität einräumt, können wir sicherstellen, dass wir lokal angebaute, frische und gesunde Lebensmittel haben, die für eine ausgewogene Ernährung notwendig sind.
Darüber hinaus spielt die Thüringer Landwirtschaft eine wichtige Rolle beim Umweltschutz und der Bewahrung der natürlichen Ressourcen. Nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken tragen zur Bodenfruchtbarkeit, zum Schutz der Wasserressourcen, zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Klimawandel-Mitigation bei. Indem wir die Landwirtschaft und den ländlichen Raum priorisieren, fördern wir eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Zukunft.
Der ländliche Raum ist ein Ort, an dem Gemeinschaften und Traditionen gedeihen können. Eine höhere Priorität für den ländlichen Raum bedeutet Investitionen in die Infrastruktur, Bildung, Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Entwicklung in diesen Gebieten. Dies schafft nicht nur neue Chancen und Arbeitsplätze, sondern fördert auch den sozialen Zusammenhalt und eine ausgewogene Entwicklung des Freistaates.
Daher fordert der TBV von der neuen Landesregierung ein eigenständiges Landwirtschaftsministerium mit allen Kompetenzen. Momentan stehen den Thüringer Landwirten drei für sie zuständigen Ministerien, mit entsprechend angegliederten Landesämtern, gegenüber. Der Austausch zwischen den Ressorts konnte seit der
Trennung der Zuständigkeiten nicht optimal gestaltet werden. Die Herausforderungen insbesondere
im Bereich der Nutztierhaltung und der Umweltauflagen sind für die Landwirtschaft enorm. Weder die
Landwirtschaft noch die Landesregierung kann sich weiter die bestehenden Reibungs- und Abstimmungsverluste leisten. Es braucht deshalb ein eigenständiges Landwirtschaftsministerium, das auch die vollumfängliche Programmhoheit für den ELER-Fond innehat, genauso wie die Zuständigkeit für Tiergesundheit und Tierschutz.
Bei den Gesprächen zwischen den möglichen Koalitionspartnern gilt es die Forderungen des Verbandes zu berücksichtigen, um den Landwirten und den Menschen im ländlichen Raum die Bedeutung beizumessen, die sie verdient haben.
Kontakt
Katja Förster
Thüringer Bauernverband e. V.,
Alfred-Hess-Straße 8,
99094 Erfurt
Telefon: +49 (0)361 262 532 29
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