Der Thüringer Bauernverband (TBV) begrüßt Ablehnung des Entwurfs zur Einschränkung der Nutzung von Pflanzenschutzmitteln (SUR, sustainable use regulation) im EU-Parlament. In der finalen Abstimmung stimmte gestern eine Mehrheit von 299 EU-Abgeordneten gegen die Verordnung. 207 Abgeordnete waren dafür, 121 enthielten sich. Auch eine Rücküberweisung in den EU-Umweltausschuss zur Nachverhandlung bekam keine Mehrheit, sodass die SUR insgesamt gescheitert ist. „Die Entscheidung war zwingend notwendig, wenn wir weiter Lebensmittel in Europa produzieren wollen“, so der Präsident des TBV Dr. Klaus Wagner. „Statt auf pauschale Verbote des Pflanzenschutzeinsatzes setzen wir auf die Weiterentwicklung unserer Verfahren und den punktgenauen Einsatz. Das Verbot in allen möglich geschützten Gebieten, was faktisch ein Totalverbot in Thüringen bedeutet hätte, ist nicht umsetzbar. Die zu erwartenden Ertragseinbußen in Menge und Qualität wären so groß, dass die Ernährungssouveränität in Europa nicht mehr gewährleistet wäre“, so Wagner. Man könne, so der Bauernpräsident, auch nicht im Krankenhaus per Gesetz den Einsatz von Medikamenten um die Hälfte reduzieren und hoffen, dass dies keinen Einfluss auf die Genesung der Patienten habe.
Der Deutsche Bauernverband und die Landesbauernverbände hatten sich wiederholt auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene ablehnend über die SUR geäußert und politisch versucht, diese zu stoppen. Insoweit ist das Abstimmungsergebnis auch ein Erfolg der Verbandsarbeit. „Wir haben uns vehement gegen diese fachlich unsinnigen Versuche gewehrt. Wie man jetzt sieht mit Erfolg“, so Wagner.
Aufgrund der mit dem Einsatz verbunden Kosten und der immer präziseren Möglichkeiten der Ausbringung, sinkt die eingesetzte Menge an Pflanzenschutzmitteln seit Jahre kontinuierlich. Ernährungssicherheit sind ebenso wie der Schutz der Artenvielfalt und Biodiversität akzeptierte und praktizierte Ziele landwirtschaftlichen Wirtschaftens.
Axel Horn
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