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Medieninformation: Wie können Naturschutz und Landwirtschaft zukünftig zusammenarbeiten?

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Am heutigen 14. Juni 2024 haben der Thüringer Bauernverband e.V., BUND Thüringen e.V., NABU Thüringen e.V. und Thüringer Ökoherz e.V. vor dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) einen gemeinsam ausgearbeiteten Leitfaden zum „Zukunftsweg Biodiversität und Landwirtschaft in Thüringen“ an die beiden Staatssekretäre des TMUEN und des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) übergeben. Der Leitfaden zeigt einen gemeinsamen Weg auf, wie die Zusammenarbeit der Verbände und weiterer Akteure aussehen müsste, um praktikable Maßnahmen für mehr Biodiversität in der Thüringer Landwirtschaft zu etablieren.

Vor etwas mehr als einem Jahr machten sich die vier Verbände auf den Weg, um einen Dialog darüber anzustoßen, wie die Biodiversität auf Agrarflächen verbessert werden kann. In einigen anderen Bundesländern wurden ähnliche Vorhaben bereits entwickelt und umgesetzt, beispielsweise beim „Niedersächsischen Weg“ oder „Runden Tisch“ in Hessen. Auch in Thüringen will man diesen Beispielen folgen – trotz der aktuellen Zeiten, die von Unsicherheit, Protest und Krisen geprägt sind. Denn diese dürfen nicht als Ausflüchte dienen, um den bereits vor Jahren begonnenen Gesprächsfaden zwischen den Verbänden abreißen zu lassen. Vielmehr sollen Kooperationen entwickelt und vertieft werden, um gemeinsam Naturschutz UND Landwirtschaft zu stärken.

Wie eine solche Kooperation in Thüringen aussehen könnte, haben die Verbände gemeinsam im vergangenen Jahr in einem vom TMUEN geförderten Projekt diskutiert. Die heutige Übergabe des daraus entstanden Leitadens dient als offizieller Start dieser verbändeübergreifenden Kooperation. Dazu die Verbände:

Steffen Steinbrück, Landwirt und Vorsitzender des Fachausschusses Umwelt des Thüringer Bauernverband e.V.: „Die Landwirtschaft als größter Flächennutzer unserer Kulturlandschaft ist sich ihrer Verantwortung im Bereich Umwelt- und Artenschutz sehr bewusst. Die Landwirtinnen und Landwirte sehen in ihrer täglichen Arbeit in der Natur, dass sich eben diese verändert – und das nicht immer zu ihrem Vorteil. Hand in Hand mit Vertretern und Vertreterinnen des Natur- und Umweltschutzes möchte die Landwirtschaft diesem Trend entgegenwirken. Denn nur gemeinsam können wir etwas erreichen. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft aber ebenso wie die Industrie und das Gewerbe vor allem auch ein Wirtschaftszweig, der profitabel arbeiten muss und dabei in großem Maße vom Weltmarkt abhängig ist. Diesen Spagat gilt es mit viel Kreativität und Engagement zu meistern.“

Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen e.V.: „Durch vielfältige und hoffnungsvolle Bemühungen, Gespräche und Projekte wurden viele Gräben zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in den vergangenen Jahren zugeschüttet. Durch die derzeitigen Entwicklungen drohen einige dieser Gräben wieder vertieft zu werden. Diesem fatalen Trend möchten wir uns als Verbände nicht hingeben, weshalb es umso wichtiger ist, gerade jetzt einen solchen Dialogprozess zu starten.“

Dirk Hofmann, stellvertretender Vorsitzender des NABU Thüringen e.V.: „Angesichts des zunehmenden Verlustes der biologischen Vielfalt, insbesondere in der Agrarlandschaft, müssen sinnvolle praxistaugliche Lösungen gefunden werden, um den weiter fortschreitenden Artenschwund zu stoppen. Gemeinsam mit Verbänden aus Landwirtschaft und Naturschutz haben wir nun einen Weg erarbeitet, wie Lösungen gefunden werden können, die Natur und Klima schützen und eine nachhaltige, naturverträglichere Landwirtschaft fördern, die sich auch für Landnutzende lohnt.“

Sara Flügel, Geschäftsführung des Thüringer Ökoherz e.V.: „Wir haben uns auf den Weg gemacht, um auf Augenhöhe zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu beraten, welche Maßnahmen wir zur Erhöhung der Vielfalt in Agrarökosystemen beitragen können. Wir müssen es schaffen, zukünftig gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die einerseits Landwirtinnen und Landwirten ein ertragssicheres Wirtschaften ermöglichen und andererseits den Erhalt von Arten und Lebensräumen gewährleisten. Das Verständnis und die Akzeptanz für die Maßnahmen durch Praktikerinnen und Praktiker ist dafür eine Grundvoraussetzung.“

Mit der Übergabe des Leitfadens erhoffen sich die Verbände neue Impulse auf dem Weg zu mehr Biodiversität in der Thüringer Landwirtschaft, die auch von den beiden Ministerien aufgegriffen und aktiv begleitet werden.

Hintergrund:

Der Thüringer Bauernverband e.V., der BUND Thüringen e.V., der NABU Thüringen e.V. und das Thüringer Ökoherz e.V initiierten 2023 das Projekt „Neue Wege finden – Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz für mehr Biodiversität in Thüringen“ vor dem Hintergrund des voranschreitenden Biodiversitätsverlustes in unserer Agrarlandschaft. Über 50 Prozent der Thüringer Kulturlandschaft sind durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Die Landwirtschaft hat einen großen Einfluss auf die Arten- und Lebensraumvielfalt in der Landschaft, welche unter der Intensivierung der letzten Jahrzehnte zunehmend unter Druck geraten. Zudem wird der voranschreitende Klimawandel in der Landwirtschaft immer spürbarer — beispielsweise durch Dürren, Starkregenereignisse und starke Preisschwankungen in Folge von globalen Konflikten. Ziel des Projekts ist es, die Verbesserung der Biodiversität auf Agrarflächen gemeinsam mit den Landnutzenden zu fördern.

 

Kontakt:

Katja Förster, Thüringer Bauernverband e.V., Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)361 262 532 29Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Anne Werner / Kerstin Neumann, BUND Thüringen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)361 555 03 14 oder +49 (0)176 133 385 10Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Jürgen Ehrhardt, NABU Thüringen, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)3641 60 57 04Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Elke Sommerfeld, Thüringer Ökoherz e.V., Öffentlichkeitsarbeit, Online-Kommunikation & Presse, Tel: +49 (0)3643 881 91 41Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

PDF-Download Medienmitteilung

Gelesen 482 mal Letzte Änderung am Freitag, 14 Juni 2024 14:18
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