Unter der Federführung des Deutschen Grünlandverbandes haben 52 Verbände ein Grundsatzpapier zur Zukunft der EU-Agrarpolitik (GAP) nach 2027 erarbeitet. Die Forderungen wurden am 30. Oktober 2025 offiziell an den Staatssekretär des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, Prof. Dr. Dr. Schick, in Berlin übergeben.
Die Tierhaltung auf Grünland braucht eine stabile Finanzierung und verlässliche politische Rahmenbedingungen, damit sie ihren vielfältigen Aufgaben für Umwelt und Gesellschaft nachkommen kann. Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission vom Juli 2025, ab 2028 die bisherigen Fördermaßnahmen aus der ersten (Direktzahlungen – EGFL) und zweiten Säule (ländliche Entwicklung – ELER) zu einem einzigen Fonds ("Single Fund") zusammenzufassen, wird kritisch gesehen. Die Verbände befürchten, dass damit sowohl die finanzielle Ausstattung als auch die gezielte Unterstützung für Landwirtschaft und Umwelt verloren gehen. Die geplante drastische Kürzung des Agrarbudgets und die Aufgabe der bisherigen Struktur bedrohen zentrale Ziele wie Ernährungssicherheit, faire Einkommen, Wettbewerbsfähigkeit, Klimaschutz und Biodiversität. Degression und Kappung der Direktzahlungen werden auch vor dem Hintergrund eines kontinuierlichen Agrarstrukturwandels in Deutschland entschieden abgelehnt. Auch in Zukunft müssen genug Mittel zur Verfügung stehen, damit Landwirte nachhaltige Leistungen für Gesellschaft, Klima und Umwelt erbringen und gleichzeitig wirtschaftlich arbeiten können. Die GAP soll ein zentrales Stabilitätselement der EU bleiben und weiterhin gezielt Umwelt-, Klima- und Naturschutz sowie die Versorgungssicherheit fördern.
Die Bundesregierung wird von den unterzeichnenden Verbänden aufgefordert, die im Positionspapier festgehaltenen Grundsatzforderungen aktiv in Brüssel einzubringen und auf europäischer Ebene zu vertreten.

