Der Thüringer Bauernverband und der Landesjagdverband Thüringen übergaben am 22. Februar ein gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Thüringer Schweinehalter (IGS) erstelltes Forderungspapier zur Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) an das für Tierseuchenbekämpfung zuständige Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF).
Die Verbände fordern hierin u.a. die Kontrolle des Gesundheitszustandes der Schwarzwildbestände auszuweiten, die ASP-Sachverständigengruppe auf Landesebene als Plattform des regelmäßigen Erfahrungsaustausches zu reaktivieren und noch stärker rechtlich zwischen einem ASP-Ausbruch in der Wildschweinpopulation und einem ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand zu differenzieren.
Bei Staatssekretärin Ines Feierabend stieß das Papier auf offene Ohren. Die Bedrohungslage sei hoch und die Gefahr eines Ausbruches in Thüringen jederzeit gegeben. Viele der aufgeführten Punkte werden daher von Seiten des TMASGFF unterstützt. Feierabend betonte die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns von Jägerschaft, Landwirtschaft und Freistaat. Zusammen müsse man sich bestmöglich auf die Bedrohung durch die ASP vorbereiten. Insbesondere gelte es aus ihrer Sicht, das Problembewusstsein der Gebietskörperschaften in Thüringen für die Bedrohung und Folgen eines ASP-Ausbruches zu erhöhen. Auch die Kommunikationswege müssten verbessert und weitere Präventionsmaßnahmen beschleunigt umgesetzt werden. Der zuständige Abteilungsleiter Dr. Michael Elschner versprach, die noch bestehende Zeit bestmöglich zu nutzen und kündigte u.a. an, zeitnah mehr Kadaversuchhundegespanne auszubilden.
Marko Hesse, Vorsitzender Kreisbauernverbandes Unstrut-Hainich, Mitglied der IGS und selbst Schweinehalter, betonte die gute Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Jägerschaft und Ministerium, mahnte aber an, dass auch die Rückzugsgebiete der Wildschweine, insbesondere im Hainich, bejagt werden müssten, um einer Ausbreitung der ASP vorzubeugen. Dem Ansinnen pflichtete auch Ludwig Gunstheimer, Präsident des Landesjagdverbandes Thüringen, bei. Gunstheimer betonte, dass sich die Jägerschaft ihrer Verantwortung bei der präventiven Bekämpfung der ASP bewusst sei und lobte die bisherige Zusammenarbeit. Es bedürfe aber auch weiterhin der Anleitung und der Unterstützung des Ministeriums, um im Kampf gegen die Tierseuche Erfolg zu haben. Hierbei sei aus seiner Sicht auch die ASP-Fibel äußert wertvoll, die als gedrucktes Exemplar den Jägerinnen und Jägern bei der Krankheitserkennung vor Ort helfen könne, weshalb der Druck finanziell durch das Ministerium finanziell unterstützt werden sollte.
Forderungspapier zur Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest