Anlässlich der Agrarministerkonferenz fordert der Thüringer Bauernverband (TBV) die Agrarministerinnen und -minister der Bundesländer sowie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, die Folgen des Ukraine-Krieges und der europäischen Sanktionen auf die Nahrungsmittelversorgung ernst zu nehmen. „Statt leichtfertig mit einer substanzlosen Teller-gegen-Trog-Diskussion Nebelkerzen für die Öffentlichkeit zu zünden, müssen die politische Verantwortlichen die wirtschaftliche und ökologische Wirklichkeit zu Kenntnis nehmen“, so die Forderung von Katrin Hucke, TBV-Hauptgeschäftsführerin. „Futtergetreide für Tiere kann nicht 1:1 als Brotgetreide verwendet werden, auch lässt sich nicht auf allen Flächen Qualitätsweizen anbauen. Hierfür notwendige Änderungen in der Fruchtfolge gefährden zudem die Bodenfruchtbarkeit, da hierdurch wichtige Pflanzennährstoffe verloren gehen“, so Hucke weiter.
Um die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung in und außerhalb Europas zu gewährleisten, fordert der TBV die politisch Verantwortlichen zum einen auf, alles tun, um die explodierenden Produktionskosten für die Landwirtschaft zu senken. Das betrifft den Diesel, aber auch Pflanzenschutz- und Düngemittel, die auf absehbare Zeit nur eingeschränkt und zu exorbitant hohen Preisen erhältlich sein werden. Sollte es hier zu Ausfällen kommen, muss spätestens im nächsten Jahr deutlich geringere Ernten vorprogrammiert. Es müssen deshalb Maßnahmen ergriffen werden, die garantieren, dass auch bei Unterbrechungen der russischen Gaslieferungen hinreichende Produktionskapazitäten für Stickstoffdünger in Europa erhalten werden. Auch die Energiesteuer auf Treibstoffe gilt es vorübergehend auszusetzen werden, um die Kosten zu senken.
Zum anderen ist es aus Sicht der Thüringer Landwirtschaft zudem unabdingbar, die von Seiten der EU-Kommission vorgegebenen kurzfristigen Anpassungen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik in Deutschland vollständig umzusetzen: „Während weltweit immer mehr Stimmen vor einer Nahrungskrise warnen, wollen wir hierzulande 4 Prozent der Flächen stilllegen. Das ist angesichts der Krise nicht zu rechtfertigen. Vielmehr müssen wir jetzt das vorhandene Potenzial für die Lebensmittelerzeugung vollständig nutzen“, so Hucke.
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