Ende dieser Woche startet im Thüringer Becken die diesjährige Ernte. Kälte zu Beginn des Jahres und die Trockenheit im Frühjahr verheißen jedoch keine guten Erträge. In Nordthüringen, wo aufgrund der klimatischen Bedingungen in Thüringen normalerweise zuerst geerntet wird, beginnen die Landwirtinnen und Landwirte erst Anfang nächster Woche, da es in der Region in den letzten Tagen bis zu 20 Liter geregnet hatte. Diese Niederschläge waren allerdings die Ausnahme in diesem Frühjahr. Stattdessen mussten nahezu im gesamten Gebiet des Freistaates die Pflanzen mit einer ausgeprägten Trockenheit kämpfen. So fielen von Januar bis Mai nur 225 Liter Regen pro Quadratmeter, rund 20 Prozent bzw. 45 Liter weniger Niederschlag als im vieljährigen Durchschnitt. Dieses Wasser fehlte in der für die Kornausbildung entscheidenden Wachstumsphase der Pflanzen. Auch die niedrigen Temperaturen zu Beginn des Jahres, durch die die Vegetation nicht richtig einsetzen konnte, hatten den Pflanzen bereits zugesetzt. Die Weizenbestände litten zudem unter den beiden Hitzetagen vom Wochenende. Es ist zu erwarten, dass dadurch der Weizen in eine Notreife gegangen ist und so nur weit unterdurchschnittliche Erträge bringen wird.
Geerntet wird in den kommenden Tagen zunächst die Wintergerste, danach Winterraps und anschließend der Winterweizen. Für den Laien sehen die Bestände von weitem gut und üppig gewachsen aus, doch bei einem genaueren Blick ist erkennbar, dass die Pflanzen nicht ihr volles Potential in Ähren und Schoten stecken konnten.
Die sichtbarsten Auswirkungen der Trockenheit sind aktuell bei den Flächen zu finden, auf denen Mais angebaut wird. Die Pflanzen sind zum Teil klein und kümmerlich; lückige Bestände zeigen auf, dass das Maiskorn nicht genügend Bodenwasser zur Verfügung hatte, um zu keimen. Hier bedarf es dringend ausreichender Niederschläge, da der Mais noch in der Lage ist das Wachstum nachzuholen. Für die Wintergerste und dem Raps würden die Niederschläge jedoch deutlich zu spät kommen.
Viele Betriebe haben in den vergangenen Tagen bereits die erste Heuernte für dieses Jahr abgeschlossen. Auch hier war die Trockenheit in den Beständen sichtbar, so dass nicht die Mengen eingebracht werden können, die sonst üblich sind. Für die nächste Heuernte wird ausreichend Niederschlag benötigt.
Der Thüringer Bauernverband appelliert an alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, in den nächsten Wochen achtsam und vorausschauend im Straßenverkehr unterwegs zu sein, da in der Erntezeit vermehrt langsam fahrende Erntemaschinen auf den Straßen unterwegs sind. Zudem erhöht sich das Transportaufkommen durch Traktoren mit Anhängern auf öffentlichen Straßen, was zu Behinderungen führen kann.
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Bilder: Maisbestände im Landkreis Gotha zeigen die Folgen der Trockenheit
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