Themenschwerpunkt:
Gemeinsam Flagge zeigen. Landwirtschaft mit Zukunft braucht öffentliche Akzeptanzmen zu
Inhalt:
Grüne Tage Thüringen 4
Energiesicherungsgesetz 6
Verabschiedung von Dieter Mitschke 9
LandFrauentag 12
Kommentar von Katrin Hucke, Hauptgeschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes
Flagge zeigen, Akzeptanz gewinnen
Auf dem Bürgerfest in Erfurt aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit gab es am Stand des Bauernverbandes ein längeres Gespräch eines Greenpeace-Mitglieds mit zwei von unseren Verbandsmitarbeitern – André Rathgeber und Axel Horn – über eine ganze Palette von Themen, die uns beschäftigen: Tierhaltung, Pflanzenschutzmitteleinsatz, Öko-Landbau usw. Ich war erstaunt, wie das Gespräch verlief: Statt Unterschiede zu betonen, wurde versucht, aufzuklären, richtigzustellen und gemeinsame Schnittmengen auszuloten. Auch viele kritische Punkte kamen zur Sprache, wobei die Ansichten hier oft gar nicht so weit auseinanderlagen. Das Erlebnis ist vielleicht nicht unbedingt repräsentativ, es zeigt aber, dass es sich lohnt, als Landwirtschaft die Öffentlichkeit zu suchen, unsere Arbeit zu erklären und um Akzeptanz dafür zu werben.
Um Zukunft gestalten zu können, bedarf es eben dieser öffentlichen Akzeptanz. Das gilt nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für alle Wirtschaftsbereiche.
Die Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen wie dem Erfurt Bürgerfest Anfang Oktober ist daher von zentraler Bedeutung, kommt man hier doch mit einem allgemeinen, nicht-landwirtschaftlich geprägten Publikum ins Gespräch. Als Verband müssen wir hier weiterarbeiten, unsere Anstrengungen verstärken. Wir müssen auf die Bürgerfeste, Stadtmärkte und städtischen Veranstaltungen gehen und uns auch kontroversen Meinungen stellen.
Das vom Deutschen Bauernverband neu entwickelte Bild des Zukunftsbauern sollten wir hierbei für uns nutzen. Ein erster Anfang wurde zum Deutschen Bauerntag in Lübeck gemacht, nun liegt es an uns, das Label mit Leben füllen.
Um für Akzeptanz zu werben, brauchen wir die Unterstützung unserer Landwirtschaftsbetriebe, auch wenn der unmittelbare Nutzen kurzfristig nicht messbar ist. Zum Beispiel ist ein bereitgestellter Traktor für viele Menschen in der Stadt ein Ereignis, etwas, was weit weg von ihrem Alltag existiert und daher besonderes Interesse auf sich zieht. Unserer Landwirtschaftsbetriebe müssen auch weiter ihre Tore öffnen, den Menschen die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild von der Landwirtschaft zu machen. Einige beteiligen sich bei dem Projekt Lernort Bauernhof, viele andere lassen Schulklassen und Besuchsgruppen auf ihr Gelände oder veranstalten regelmäßig Hoffeste. Besser werden müssen wir bei dem Angebot von Praktika in den Betrieben, nicht nur aus Gründen der Nachwuchsgewinnung, sondern auch, um so Multiplikatoren zu gewinnen, die unsere Arbeitsweise in die Gesellschaft hinein kommunizieren.
Die Landwirtschaft, diese Zuversicht wurde auch auf dem Agrarpolitischen Forum vermittelt, wird auch in Zukunft ihren Weg finden und gehen. Eine Voraussetzung hierfür ist die Außendarstellung, die Kommunikation in die Gesellschaft hinein. Als Verband werden wir hierbei unterstützen, uns in die Öffentlichkeit stellen und die Flagge der Landwirtschaft hochhalten. Erfolgreich können wir aber nur gemeinsam agieren – gemeinsam als Berufsstand, als Verband und als Thüringer Landwirtschaft.
Zugangsbeschränkung
Dieser Inhalt steht exklusiv TBV-Mitgliedern zur Verfügung.
Um diesen Inhalt zu sehen, melden Sie sich bitte an: zur Anmeldung Mitglied werden