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Landwirtschaft und Imkerei im Dialog

Am 11. Januar lud der Kreisbauernverband Altenburg zum Treffen der landwirtschaftlichen Unternehmer des Kreises in die Agrar T&P GmbH Mockzig. Als Gäste waren Jörg Kipping vom Bienenzüchterverein Altenburg 1853 und Thomas Köhler, Vorstand und Obmann für Landwirtschaft & Umwelt im Landesverband Thüringer Imker, anwesend. Ziel der Veranstaltung war es, den Dialog zwischen Landwirtschaft und Imkerei zu fördern.

Den Einstieg in die Diskussion machte Köhler mit einem Impulsvortrag zum Thema Rückstände in Imkerei-Produkten. Dabei kam positiv zur Sprache, dass die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nur in sehr seltenen Fällen zu Schäden an den Bienenvölkern führt. Entsprechende Schadenfälle sind bundesweit seit Jahrzehnten rückläufig und wurden in letzter Zeit auch in Thüringen nicht bekannt. Dies zeigt, daß die Landwirtinnen und Landwirte sehr verantwortungsbewußt sind und Pflanzenschutz-Maßnahmen entsprechend der Vorgaben der Bienenschutzverordnung durchführen.

Dagegen blicken die Imkerinne und Imker mit Sorgen auf Funde von Pflanzenschutzmittel-Rückständen im Honig oder Pollen. Zwar liegen die gefundenen Werte in der Regel weit unter den zulässigen Grenzwerten und sind beim Verzehr als absolut unbedenklich einzustufen, doch wirken sie sich nachteilig auf das Image des Honigs als Naturprodukt aus und sie können die Vitalität der Bienenvölker beeinträchtigen. Als Lösungsansätze wurde vorgeschlagen, die Behandlung blühender Kulturen in die Abend- und Nachtstunden zu verlegen, der Einsatz von Dropleg-Düsen zur Blütenbehandlung im Raps, oder von Trichogramma zur Bekämpfung des Maiszünslers. Letzteres, so Tom Bauch, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Altenburg, sei in einigen Betrieben des Landkreises schon praktiziert worden.

Kipping informierte im Anschluß über die Situation der Imkerei im Altenburger Land. Der Landkreis zählt derzeit fünf Imkervereine, in denen wiederum 131 Imkerinnen und Imker organisiert sind. Insgesamt betreuen sie knapp 1.500 Bienenvölker. Er lobt das grundsätzlich gute Verhältnis zu den ansässigen Landwirtschaftsbetrieben. Dennoch wünschen sich die Imkerinnen und Imker besser darüber informiert zu sein, wann Spritzungen geplant sind und mit welchen Präpararten sie erfolgen sollen. So besteht die Chance, die Völker mit kleinen imkerlichen Maßnahmen zu schützen.

Ein weiterer Wunsch betraf die Verbesserung des Nahrungs- (Pollen-) Angebotes für Bienen speziell im Sommer. In diesem Zusammenhang entbrannte eine intensive Diskussion zu Anlage und Pflege von Blühflächen, welche in einer gesonderten Zusammenkunft fortgesetzt werden soll.

Die Veranstaltung zeigte das große Interesse der Landwirtinnen und Landwirte an den besprochenen Themen. Sie sind aufgeschlossen für eine gute Kommunikation und engere Zusammenarbeit, schließlich sitzen Imkerei und Landwirtschaft in einem Boot, wenn es um die Erzeugung qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel geht. Ein Problem in der täglichen Praxis ist, daß oft nicht bekannt ist, wo genau Imkerinnen und Imker ihre Bienenvölker aufgestellt haben. Nicht jeder Bienenstand im Privatgarten ist als solcher zu erkennen. Hier müssen die Imkerinnen und Imker aktiver werden und die Landwirtinnen und Landwirte vor Ort entsprechend informieren.

Grundlage hierfür ist Vertrauen, welches nur durch Kommunikation geschaffen werden kann. Hierfür tragen beide Seiten Verantwortung. In einem ersten Schritt soll eine Übersicht der Ansprechpartnerinnen und -partner der Imkervereine und der Landwirtschaftsbetriebe im Landkreis erstellt werden. Diese sollen genutzt werden, geplante Pflanzenschutzmaßnahmen, z.B. in der Rapsblüte, in Richtung Imkerschaft bekannt zu geben.

Am Ende der Veranstaltung zogen alle Beteiligten ein positives Fazit und wünschen sich eine Fortführung des Dialoges.

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