Im Rahmen einer Anhörung vor dem Agrarausschuss des Bundestages hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes Bernhard Krüsken erneut vor erheblichen Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft in Bezug auf die Diskussion um das von der EU vorgeschlagene Pflanzenschutzpaket („Sustainable Use Regulation" - SUR) hingewiesen. Die Maßnahmen des SUR sind weder praxistauglich noch verhältnismäßig und zielen eher auf eine ideologisch geführte Verbotspolitik, die die gesamte Branche, ökologisch wie auch konventionell wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte, betreffen. Gleichzeitig ließen die Vorschläge das Ziel der Ernährungssicherung vollkommen außer Acht.
Der Deutsche Bauernverband fordert eine Überarbeitung der Brüsseler Vorschläge, vor allem eine Abkehr von pauschalen Mengenreduzierungen und dem Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Dagegen spricht sich die Grüne EU-Abgeordnete und Berichterstatterin zum SUR Sarah Wiener für eine härtere Gangart aus. Zum einen soll der Einsatz von „gefährlichen Pestiziden“ bis 2030 um 80 Prozent reduziert, anstatt der von der EU-Kommission vorgeschlagenen 50 Prozent, reduziert werden. Darüber schlägt sie vor, den Titel des Gesetzes zu ändern und von Pestiziden statt von Pflanzenschutzmitteln zu sprechen.