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Februar 2023

 

Themenschwerpunkt:

Neue Anforderungen, wenig Unterstützung. Umbau der Tierhaltung bringt schweinehaltende Betriebe in prekäre Lage

 
Inhalt:

Internationale Grüne Woche    3

Thüringer Schweinegipfel    4

Workshops Gewässerschutzkooperationen    6/7

Sozialwahl 2023    12

 

Kommentar von Bert Kämmerer, Vorsitzender des Fachausschusses Nutztierhaltung im Thüringer Bauernverband

Ignoranz des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Die aktuellen Statistiken belegen es erneut – die Schweinehaltung in Deutschland sinkt in Rekordgeschwindigkeit. Wir erleben aktuell einen schmerzhaften Strukturbruch in unserer Branche.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Die Corona-Pandemie, die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Kostenexplosion bei den Rohstoffen und der Energie haben uns in den letzten Jahren stark zugesetzt und tun das immer noch.

Ich bin inzwischen seit über drei Jahrzehnten aktiv in der Schweinehaltung unterwegs, aber noch nie habe ich eine derart lange und schwierige Krisenphase erlebt und noch nie habe ich eine solche Ignoranz eines Bundesministeriums für Landwirtschaft gegenüber uns Schweinehaltern erfahren.

Probleme werden ausgesessen. Wir Schweinehalter werden als direkt Betroffene kaum gehört und unsere Bemühungen, zum Beispiel im Bereich Tierwohl, finden so gut wie keine Beachtung.

In Thüringen hingegen bewegt sich etwas. Die Landesregierung scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben – spät – aber vielleicht für den einen oder anderen Schweinehalter gerade noch rechtzeitig. Mit der Thüringer Tierwohlförderrichtlinie erhalten wir wenigstens die Chance, in unseren Ställen mehr Tierwohl zu refinanzieren. Ein erster anerkennenswerter Schritt. Doch weitere müssen schnell folgen!

Wir brauchen dringend Antworten auf unsere Fragen zum Genehmigungsrecht, zur Tierhaltungskennzeichnung und auch darauf, wie wir die Transformation finanzieren sollen. Schließlich haben wir in den vergangenen drei Jahren gewaltig an „Speck“ verloren und unsere Bilanzen sind für die Banken nicht sonderlich attraktiv.

Der 2. Thüringer Schweinegipfel sollte und konnte (ein stückweit) zur Beantwortung der offenen Fragen beitragen.

Noch gibt es in Thüringen junge, motivierte Betriebsleiter, die ihre betriebliche Zukunft auch in der Schweinehaltung sehen. Es ist jetzt an der Politik zu entscheiden, wo in Zukunft der Rohstoff für unsere Thüringer Bratwurst herkommen soll. Ich jedenfalls, würde auf regionales Schweinefleisch aus Thüringer Tierwohlställen stehen.

 

 

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