Für das mündliche Anhörungsverfahren am 22. Juni im Ausschuss für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten des Thüringer Landtages zu dem Antrag der Parlamentarischen Gruppe der FDP „Wer das Land ernährt, verdient Respekt – Mobile, stressfreie Schlachtungsmethoden unterstützen“ wurde der Thüringer Bauernverband (TBV) zusammen mit weiteren Fachverbänden und landwirtschaftlichen Unternehmen vorab um eine Stellungnahme gebeten.
Die FDP fordert die Landesregierung in ihrem Antrag auf, sich für eine Förderung und Etablierung mobiler, teilmobiler und dezentraler Schlachtungsmethoden zur Vermeidung unnötiger Tiertransporte über weite Strecken einzusetzen. Darüber hinaus soll die Landesregierung ein landesweit einheitlich anwendbares und rechtssicheres Genehmigungsverfahren für mobile und teilmobile Schlachtungen erarbeiten und die Aufnahme entsprechender Fördermöglichkeiten in die ELER-Verordnung angehen.
Der TBV sieht die teil- und vollmobile Schlachtung als einen von mehreren Bausteinen für die Schaffung von neuen Schlachtkapazitäten und den Ausbau der Schlachtstättenstruktur in Thüringen an. Insbesondere für kleinere und mittelständische Betriebe sowie in Verbindung mit der regionalen Schlachtstättenstruktur bietet die mobile Schlachtung die Chance, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Dabei müssen allerdings finanzielle, bürokratische und vor allem hygienische Aspekte beachtet werden.
Grundsätzlich begrüßt der TBV das Engagement des Agrarausschusses, sich mit dem Thema mobile, stressfreie Schlachtung im Freistaat Thüringen zu beschäftigen und sieht es als gutes Zeichen dafür, dass eine regionale Fleischproduktion und -vermarktung sowie mehr Tierwohl bei der Schlachtung gewünscht ist.