Nach den jüngsten Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit (BVT) in den Niederlanden und Belgien wurde nun auch der erste Fall dieser anzeigepflichtigen Tierseuche im Kreis Kleve (Nordrhein-Westfalen) vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt. Auf einem schafhaltenden Betrieb wurde der Serotyp 3 nachgewiesen. Dieser Vorfall hat zur Folge, dass der BTV-Freiheitsstatus für ganz Nordrhein-Westfalen aufgehoben und das Gebiet zur Restriktionszone erklärt wurde. Voraussichtlich wird der Handel mit anfälligen Tieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und anderen Wiederkäuern aus Nordrhein-Westfalen in blauzungenfreie Regionen sowie in die Niederlande und Belgien nur möglich sein, wenn ein negativer PCR-Test vorliegt. Aktuell finden zu diesem Thema noch Gespräche statt.
Anfang September konnte in Utrecht sowie in der Provinz Noord-Holland erstmals seit mehreren Jahren wieder die Serotyp 3-Variante des BVT-Virus nachgewiesen werden. Den Berichten zufolge geht diese Virusvariante mit stärkeren klinischen Symptomen sowohl bei Schafen als auch Rindern einher, wodurch bereits einige betroffene Milchviehbetriebe von einem Milchleistungsabfall zwischen 30 und 50 Prozent berichtet haben.
EU-zugelassene Impfstoffe, mit deren Hilfe in der Vergangenheit die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit wirksam eingedämmt werden konnte, stehen gegen die Serotyp 3-Virusvariante derzeit nicht zur Verfügung.