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Praxistag der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Imkerei und Landwirtschaft

Am 7. Juli lud die Thüringer Arbeitsgemeinschaft Imkerei und Landwirtschaft (ThAGIL) zu einem digitalen Praxistag ein. Knapp 30 Teilnehmende profitierten von zwei wissenschaftlich fundierten Vorträgen zum Thema „Wildbienen in der Agrarlandschaft“. So wurde der Wildbienenexperte Christian Schmid-Egger zugeschaltet. Seiner Meinung nach sei nicht der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für den Rückgang der Insektenvielfalt verantwortlich, sondern der Verlust von insektenfreundlichen Lebensräumen. Aufgrund der unterschiedlichen Wildbienenarten seien auch die Ansprüche an die Agrarlandschaft verschieden. Zuallererst müsse das Nahrungsangebot für Wildbienen erhöht werden, so Schmid-Egger. Und weil 30 Prozent der Wildbienenarten in Deutschland auf den Pollen einer speziellen Pflanzenart bzw. -familie angewiesen sind (Oligolektie), sei es wichtig, artenreiche Blühflächen in der Agrarlandschaft zu etablieren. Dies könne auch sicherstellen, dass Trachtpflanzen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein für Insekten verfügbar sind.

Nach Schmid-Egger könnten Landwirtinnen und Landwirte auch Nistplätze schaffen, um Wildbienen zu fördern. Dies gelinge zum Beispiel durch das Bereitstellen vegetationsfreier Bodenflächen, durch das Anlegen sonnenbeschienener Abbruchkanten oder durch das Einbringen von Alt- und Totholz in die Landschaft. Biodiversität entwickle sich durch eine naturnahe Landschaftsgestaltung. Die Aufrechterhaltung und Neuanlage strukturreicher Böschungen und Feldraine stünden hierbei im Vordergrund. Sven Reimann vom Thüringer Lehr- und Versuchsgut Buttelstedt ging anschließend auf die Frage ein: Wie sind ökologisch wertvolle Blühflächen anzulegen? Für den Insektenschutz seien mehrjährige Blühflächen zu bevorzugen, so Reimann, auch wenn einjährige Blühflächen optisch attraktiver seien. Neben dem ökologischen Nutzen von Blühflächen müssten landwirtschaftliche Betriebe allerdings auch die Kosten für Saatgut, Etablierung und Pflegemaßnahmen berücksichtigen. Für Thüringen empfiehlt Reimann regionale Blühmischungen mit einem breiten Artenspektrum. Nach beiden Vorträgen verdeutlichte Jürgen Paffen, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Weißensee, dass sich Thüringer Betriebe bereits aktiv für den Insektenschutz einsetzen. Auch der partnerschaftliche Austausch zwischen Landwirtschaft und Imkerei sei zielführend. Ralf Kunz, Vorsitzender der ThAGIL, betonte abschließend die Bedeutung des Wildbienenschutzes für die Biodiversität. Entscheidend sei auch, urbane Flächen insektenfreundlich zu gestalten.

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