Themenschwerpunkt:
Superwahljahr 2024: Politisches Engagement ist das Gebot der Stunde
Inhalt:
75 Jahre Deutscher Bauernverband 3
Landeserntedankfest 6
Erntdank aus Südthüringen 8
Landesbauernball 2023 14
Superwahljahr 2024: Politisches Engagement ist das Gebot der Stunde
Kommentar von Udo Große, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes
Im Jahr 2024 werden die Thüringer Wählerinnen und Wähler mehrfach zu den Wahlurnen gerufen. Bei Kommunalwahlen, der Europawahl und schließlich der Landtagswahl gilt es entsprechende Voten abzugeben. Es ist zu wünschen, dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und mit ihrer Stimmabgabe ihrem Wunsch nach politischer Stabilität und einer den Interessen der Menschen zugewandten Politik Nachdruck verleihen.
Wählen bedeutet, eine Auswahl zu treffen zwischen verschiedenen Programmen, politischen Anschauungen und Personen. Grundlegende Voraussetzung dafür ist jedoch das Vorhandensein geeigneter Alternativen. Der aufmerksame Leser wird an dieser Stelle zurecht vermuten, dass ich damit beim eigentlichen Thema angekommen bin.
Wir Landwirtinnen und Landwirte müssen neben unserem aktiven Wahlrecht auch noch viel stärker unser passives Wahlrecht ausüben. Gerade im Bereich der kommunalen Parlamente sind wir geradezu prädestiniert dafür, Mandate zu erringen und auszuüben. Wir Landwirtinnen und Landwirte sind durch unsere Tätigkeit öffentlich sichtbar und durch zahlreiche Berührungspunkte mit den Menschen in unserer Umgebung vielfach im Gespräch. Wir sind in unseren Heimatorten das Gesicht der Landwirtschaft und in vielen Bereichen des kommunalen und gesellschaftlichen Lebens als Unterstützer und Problemlöser bekannt. Mit diesen Eigenschaften kann man Wählerinnen und Wähler überzeugen und in den entsprechenden Gremien ideologischen Weltverbesserern und politischen Irrlichtern jeglicher Couleur etwas entgegensetzen.
Es ist unbestritten, dass auf kommunalpolitischer Ebene keine grundlegenden politischen Richtungsentscheidungen zu treffen sind. Dennoch stehen auch in diesem Bereich häufig Beschlüsse an, die die vitalen Interessen der Landwirtschaft und der Landbevölkerung betreffen und unbedingt einer kritischen Begleitung durch landwirtschaftliches Fachpersonal bedürfen.
Diese Aussagen werden ohne Abstriche durch meinen persönlichen Erfahrungshorizont gestützt. Eine mehr als 30jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Gemeinderat und später auch als ehrenamtlicher Bürgermeister und Kreistagsabgeordneter haben mir einen tiefen Einblick in kommunalpolitische Entscheidungsabläufe ermöglicht. Die Anfänge meines Engagements reichen zurück in die Zeit der Wende und des politischen Neuanfangs. Beeinflusst durch Vorbilder im familiären Bereich und getragen von einer gewissen Euphorie über die gewonnenen Möglichkeiten ging es damals an die Aufgaben heran. Selbstverständlich war auch die Interessenvertretung der Bäuerinnen und Bauern im schon damals schwierigen Transformationsprozess ein wichtiger Antrieb.
Zur Wahrheit gehört an dieser Stelle aber auch das Eingeständnis, dass politisches Engagement Härten und Rückschläge beinhalten kann. Oft sind Gestaltungsspielräume nur begrenzt und man muss bereit sein, seine persönliche Komfortzone zu verlassen. Das aber macht die erreichten Erfolge am Ende noch wertvoller. Deshalb lautet mein uneingeschränktes Fazit: Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht, politisch aktiv zu sein.
Ich appelliere deshalb an den gesamten Berufsstand, sich für die bevorstehenden Wahlen als Kandidatin oder als Kandidat zur Verfügung zu stellen. Es muss uns gelingen, möglichst viele Persönlichkeiten aus unseren eigenen Reihen zu gewinnen, um möglichst viele Mandate besetzen zu können. Mehr politisches Engagement des Berufsstandes ist das Gebot der Stunde. Wir müssen und können mehr tun.
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