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Dezember 2023

Themenschwerpunkt:

Rückblick 2023. Ein schwieriges Jahr geht zu Ende – Bauernverband bleibt gefordert

 

Inhalt:

Jahresrückblick    4 bis 7

Gemeinschaftstagung Tierärzte/Landwirte    9

Zukunft der Thüringer Schweinehaltung    10

Innovationsforum 2023    16

 

Das Jahr hat viel Puste gebraucht

Kommentar von Katrin Hucke, Hauptgeschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes

Die Luft ist raus. Das Jahr hat viel Puste gebraucht, sowohl für die Landwirte als auch für den Verband. Angefangen mit den neuen Regelungen zur GAP, der Einführung von PORTIA, über die nicht enden wollenden Probleme mit der richtigen Meldung der Flächen und deren Bewirtschaftung, bis hin zur Nachweisführung mit der FAN-App. Als Verband führten wir deshalb zahllose Diskussionsrunden in Ministerium und Landesamt, versuchten eine Vielzahl offener Fragen zu beantworten. Am Ende stockte uns kurz der Atem, nachdem Sachsen angekündigt hatte, dass die Gelder bis Jahresende nicht ausgezahlt werden können. In Thüringen sieht es wohl besser aus. Gelingt es, ist alles gut, klappt es nicht, drohen zahlreiche Betriebe in Turbulenzen zu geraten und ein heißer Januar stünde ins Haus.

Aber auch das Wetter spielte 2023 nicht wirklich mit: Erst war es zu feucht, so dass die Frühjahrsarbeiten vielerorts nur verspätet durchgeführt werde konnten. Dann fiel wochenlang überhaupt kein Regen mehr und ein erneutes Dürrejahr schien vor der Tür zu stehen. Stattdessen folgten Dauerregen und eine verregnete Erntezeit. Das alles kostete Energie, zerrte an den Nerven. Auf politischer Ebene löste ein problematisches Thema das nächste ab und ließ im Verband die Alarmglocken schrillen. So bescherte uns im März unsere Landesregierung einen Entwurf für ein Agrarstrukturgesetz. Nach einer genauen Analyse und einem von uns in Auftrag gegeben Gutachten zeigte sich, dass dieses in weiten Teilen verfassungswidrig war. Anfang Dezember gelangte es trotzdem zur ersten Lesung in den Landtag, eine Unverfrorenheit, angesichts der rechtlichen Unzulänglichkeiten. Auch der geplante Umbau der Nutztierhaltung beschäftigte uns das gesamte Jahr, angefangen mit dem Schweinegipfel Anfang Februar. Die Entwicklung war und ist hier äußerst ernüchternd. Auf Bundesebene verweigerte der Finanzminister das Geld, so dass die Borchert-Kommission schließlich entnervt aufgab, in der Landespolitik werden die Sorgen der Tierhalter verstanden, es stehen aber keine Handlungsoptionen zur Verfügung. Stark gestiegene Kosten für die Tierkörperbeseitigung in Thüringen haben die Lage zusätzlich verschlechtert.

Einen Hype gab es rund um den Ausbau der Photovoltaik. Zahlreiche Betriebe sahen sich mit mehr oder weniger seriösen Anfragen konfrontiert. Als Verband haben wir versucht, die Betriebe hierfür fit zu machen und die drängendsten Fragen zu beantworten. Mit einer Positionierung haben wir den Rahmen abgesteckt, um die zukünftige Entwicklung zu begleiten.

Auch die Diskussion über die Angriffe von Wölfen auf Weidetiere, die Grundsteuerreform und die Pflanzenschutzstrategie der EU (SUR) verfolgten uns das ganze Jahr. Während es für einige Themen absehbar keine Lösung zu geben scheint, landete zumindest die SUR zunächst im Mülleimer der Geschichte, nachdem das Europäische Parlament nein sagte. Letzteres ist ein Erfolg des Deutschen Bauernverbandes aber auch der Landesverbände, die nicht lockergelassen und sich vehement gegen die unsinnigen Pauschalverbote gestemmt hatten. Das Jahr hat gezeigt, dass die Geschäftsstelle gut aufgestellt ist. Ohne das Ehrenamt geht es aber nicht. Wir brauchen Landwirtinnen und Landwirte, die Gesicht zeigen, die bei den immer zahlreicher werdenden Fragestellungen unsere Argumente unterstützen und ihre Geschichten erzählen. Nur zusammen können wir auch im neuen Jahr erfolgreich sein und der Landwirtschaft in den anstehenden Wahlkämpfen Gehör verschaffen.

Die bevorstehende Weihnachtszeit bietet uns allen die Möglichkeit, etwas zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen. Wir werden sie brauchen.

 

 

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