• +49 (0)361 262 530
  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

„Gespräch am Feldrand“ mit Staatssekretär Torsten Weil

Am 31. Januar 2024 fand im Strohatelier Gernewitz ein „Gespräch am Feldrand“ statt.

Torsten Weil, Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) diskutierte mit Landwirtinnen und Landwirten zu Fragen und Sorgen sowie Vorstellungen zur Zukunft der Thüringer Landwirtschaft.

Zwanzig Landwirtinnen und Landwirte aus den Kreisen Saale-Holzland und Saale-Orla sowie einige Fachschüler aus Stadtroda folgten der Einladung.

Gesprächsfördernd moderiert durch Katrin Rohnstock, kam neben kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Hofladen Gernewitz eher Schwerverdauliches auf den Tisch.

Intensive, aber sachlich geführte Diskussionen lösten u.a. folgende Themen aus:

Gunnar Jungmichel, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Saale-Orla-Kreis, berichtete von den erheblichen technischen Schwierigkeiten der Betriebe beim Einsatz von „PORTIA“ und „FAN-APP“.
Er verwies auf die dringend notwendige Justierung der eingesetzten Software, um den hohen zusätzlichen Einsatz von Arbeitszeit zu senken.

Der zeitnah geplante Einsatz eines „Flächenregisters“ wurde abgelehnt. Ohne plausible gesetzliche Notwendigkeit würde eine weitere bürokratische Baustelle eröffnet, zumal hier offenbar keine ausgereifte Software zur Verfügung steht. Die Befürchtung, dass mindestens doppelt zu führende Dokumentationen auf die Betriebe zukommen könnte, zusätzlich zu den in der Praxis langjährig etabliert geführten Ackerschlagdateien, konnte nicht entkräftet werden. Weiterhin besteht für die mit einem Flächenregister mögliche Übermittlung von nicht förderrechtlich relevanten betrieblichen Informationen keine Veranlassung.

Thomas Lettau, zuständiger Referatsleiter beim TMIL, warb mit den Vorteilen eines „Flächenregisters“ als Arbeitsmittel speziell für Betriebe, die im Programm KULAP beantragen. Die finale Entscheidung zum Einsatz dieses Instruments sei noch nicht getroffen.

Matthias Klippel, Geschäftsführer Agrarunternehmen "Wöllmisse" Schlöben eG, appellierte eindringlich und unterlegt mit grafisch dargestellten Beispielen, an den notwendigen Abgleich der Ausweisung von landwirtschaftlichen Flächen in den verschiedenen Kulissen im Portal PORTIA.

Staatssekretär Weil wurde weiterhin gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die langjährig bewährte standortbezogene Tierhaltung in Thüringen erhalten wird. Der Innovations- und Investitionswille von Tierhaltern, speziell für betriebswirtschaftlich tragfähige große Tierhaltungen, sollte über geeignete Förderprogramme unterstützt werden.

Die EU- und Bundespolitik konnte nicht gänzlich aus dem Gespräch ausgeklammert werden. Die anwesenden Landwirte äußerten, bezüglich der anstehenden Abstimmung im Bundesrat zum Haushaltsgesetz, Unverständnis über die geplante Stimmenthaltung der Thüringer Landesregierung.

Angerissen wurden auch anvisierte Kennzeichnungsgesetze, AMK, Einsatz von Glyphosat, Düngeverordnung, soziale Konditionalität, Verbesserung der Verständlichkeit von Verordnungen und Notwendigkeit einer konstruktiven Kommunikation zwischen Behörden und Landwirten.

Gespannter Erwartung sind die teilnehmenden Landwirte nun auf den Niederschlag ihrer Appelle in akzeptablen praktikablen Regelungen für die Thüringer Landwirtschaft.

Foto: TMIL

Thüringer Bauernverband e.V.
Alfred-Hess-Straße 8
99094 Erfurt

  Tel.: +49 (0)361 262 530
  Fax: +49 (0)361 262 532 25
  E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kontakt
1000 Zeichen noch.
Noch kein Zugang? Mitglied werden!

Anmeldung