Am 23. Oktober versammelten sich im Strohatellier des Agrarunternehmen „Wöllmisse“ Schlöben eG mehr als 20 Vertreter von im Saale-Holzland-Kreis aktiven Landwirtschaftsunternehmen.
Der Leiter des Umweltamtes aus dem Landratsamt in Eisenberg Roy Tröbst erschien in Begleitung von Mitarbeitenden aus unterer Wasserbehörde, unterer Naturschutzbehörde und unterer Immissionsschutzbehörde. Ziele der Regionalkonferenz waren die Wiederaufnahme des Dialogs der Behörde mit Landwirtschaftsvertretern, die Verbesserung der Kommunikation, die Aufnahme von Problemen und Fragestellungen sowie die Erarbeitung von Lösungen.
Auf der Agenda standen die Anforderungen beim Betrieb von Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen (JGS-Anlagen), insbesondere die Verpflichtung zur Umwallung von Biogasanlagen. Zudem wurden die Themen Feldrandzwischenlagerung von Stallmist und Silage, das Wassernutzungsregister, Hecken-/Baumschnitt und die Umsetzung von Entbuschungsmaßnahmen besprochen.
Die Themen boten reichlich Sprengstoff bezüglich der Vereinbarkeit gesetzlicher Vorgaben, deren Umsetzung in der Berufspraxis und behördlicher Prüfung derselben. Die anwesenden Landwirte sprachen die Probleme deutlich, aber in sachlicher Form an.
Der Vorstandsvorsitzende des Kreisverbandes, Udo Große, mahnte bei der Umsetzung bundes- und landesrechtlicher Vorgaben die Anwendung von Augenmaß und maximale Ausschöpfung der behördlichen Handlungsspielräume an. Amtsleiter Tröbst nahm den Hinweis an, verwies auf die zugrunde zu legende Ehrlichkeit und Verlässlichkeit der Betriebe z.B. bei der Umsetzung von getroffenen Vereinbarungen. Auch wurde die direkte und auch kurzfristige Kontaktaufnahme mit Behördenvertretern bei Unsicherheiten bei geplanten Aktivitäten wie z.B. Baumschnittmaßnahmen oder Silagelagerung angeboten, um diese Aktivitäten ggf. durch die Gewährung von Ausnahmegenehmigungen rechtlich abzusichern.
Ein erster Schritt in Richtung einer Verbesserung der Kommunikationskultur auf Landkreisebene ist getan und erscheint für beide Seiten sinnvoll.
Der Dialog sollte mit dem Ziel die Umsetzung von Kontrollverfahren, die Festlegung von zielführenden und finanzierbaren Maßnahmen unter Beachtung guter fachlicher Praxis zu harmonisieren, fortgesetzt werden.
Eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Behörden des Landkreises und der Landwirtschaft hatte der Bauernverband im Zuge des Startgespräches Ende August dieses Jahrs mit dem neugewählten Landrat Johann Waschnewski vereinbart.