In Brandenburg im Landkreis Teltow-Fläming, südlich der Bundeshauptstadt, ereignete sich vergangene Woche ein tragischer Fall zwischen einem Wolf und einem Jagdhund. Wie der Deutsche Jagdverband berichtet, wurde ein Jagdhund bei der Nachsuche nach einem Wildunfall von Wölfen getötet, ausgeweidet und vergraben. „Wir näherten uns schnell der auf dem Display gezeigten Position, fanden jedoch meinen Hund nicht. Erst nach weiterer Suche entdeckten wir Blut und schließlich die Vorderbeine der Jagdhündin", so der Besitzer. Der Vorfall ereignete sich lediglich 600 Meter Luftlinie von Glienig (Landkreis Teltow- Fläming) entfernt.
Der Landesjagdverband Brandenburg fordert den aktuellen Vorfall unverzüglich und lückenlos aufzuklären. „Wir brauchen in Brandenburg keine weiteren Diskussionen über Wolfsverordnungen - wir brauchen schnelle und pragmatische Lösungen“, sagt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB). Bereits im April wurde in Potsdam-Mittelmark ein Jagdhund von einem Wolf angegriffen und verletzt.
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Spaziergängerin im Werra-Meißner-Kreis begegnet Wolf
Im hessischen Werra-Meißner-Kreis unweit der thüringischen Grenzen erlebte eine Spaziergängerin mit ihrem Hund an der Leine wohl den Schreck ihres Lebens. Hier war der Spaziergängerin auf rund sechs Metern ein Wolf aufgelaufen. Der Wolf hatte die Frau anhaltend fixiert und sich auch durch wiederholtes lautes Anschreien nicht vertreiben lassen. Die Spaziergängerin hat danach ruhig und besonnen den Rückweg angetreten. Auch wenn dies „Einzelfälle“ sind und in Thüringen keine brandenburgischen Verhältnisse herrschen, so zeigen diese doch, wie ernst es mittlerweile um den Wolf, um die Weidehaltung und die Menschen bestellt ist. Die anhaltende Forderung nach einem sinnvollen und wirkungsstarken Wolfsmanagement hat nach wie vor Bestand.
Schweden setzt Obergrenze auf 170 Wölfe
In der Diskussion um den günstigen Erhaltungszustand und die Frage nach einer Obergrenze für die Wolfspopulation, hat sich Schweden nun klar positioniert. Die schwedische Regierung strebt eine Absenkung des geduldeten Bestandes von 300 auf 170 Wölfe an. Grundlage hierfür bietet eine von der schwedischen Umweltbehörde in Auftrag gegebene Analyse, nach welcher der „günstige Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation in Schweden künftig bei mindestens 170 Wolfsindividuen erreicht ist. Dieses Ziel soll hauptsächlich über Lizenzjagden erreicht werden. Zudem wurde der Bestand bisher auch durch die Bejagung von Problemwölfen in Ausnahmefällen reguliert. Aktuell schätzt Schweden seinen Wolfsbestand auf 375 Tiere. Zum Vergleich: In Deutschland leben zurzeit laut Hochrechnung des Deutschen Bauernverbandes rund 2.000 bis 3.000 Wölfe. Mehr dazu lesen Sie hier.