Themenschwerpunkt:
Herausforderungen damals und heute
Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“
Inhalt:
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Junglandwirtestammtisch 12
Zwischen Aufbegehren und Verantwortung: 500 Jahre bäuerlicher Kampfgeist
von Toralf Müller, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes
Vor 500 Jahren erhoben sich zehntausen-de Bauern gegen Unterdrückung, Willkür und soziale Ungerechtigkeit. Was heute als „Deutscher Bauernkrieg“ in die Geschichte eingegangen ist, war eine zutiefst mensch-liche Reaktion auf Missstände – getragen vom Wunsch nach Mitbestimmung, wirt-schaftlicher Sicherheit und gesellschaftlicher Anerkennung. Heute leben wir in einer an-deren Zeit. Wir sind keine Untertanen mehr, sondern Unternehmer, Arbeitgeber, Versorger und Bewirtschafter wertvoller Kultur-landschaften. Doch, manche Themen aus dem Jahr 1525 wirken erstaunlich vertraut: Wer heute als Landwirt tätig ist, weiß, was es heißt, sich unter zunehmendem wirtschaftlichen Druck behaupten zu müssen – sei es durch globale Märkte, politische Vorgaben oder den Klimawandel.
Während sich die Bauern im 16. Jahrhundert gegen Frondienste und Abgaben wehrten, kämpfen wir heute gegen überbordende Bürokratie, mangelnde Wertschätzung für unsere Arbeit und wachsende gesellschaftliche Entfremdung gegenüber der Landwirtschaft. Auch heute geht es um Existenzsicherung, Teilhabe an politischen Entscheidungen und die Anerkennung unserer Lebensleistung.
Dabei dürfen wir aber nicht vergessen: Wir haben heute Möglichkeiten zur Mitgestaltung, die unseren Vorfahren verwehrt waren. Wir haben demokratische Strukturen, eine freie Meinungsäußerung und einen Bauernverband, der unsere Anliegen mit Nachdruck vertritt – in Thüringen, in Berlin, in Brüssel.
Das Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“ sollte uns daran erinnern, dass die Ge-schichte der Landwirtschaft immer auch eine Geschichte des Ringens um Gerechtigkeit war. Und es sollte uns Mut machen, diesen Weg mit Klarheit, Solidarität und dem nötigen Selbstbewusstsein weiterzugehen. Denn die Herausforderungen mögen sich geändert haben – aber der bäuerliche Geist, der sich nicht unterkriegen lässt, der lebt weiter. In jedem von uns. Daher, macht alle mit! Lasst uns die Möglichkeiten zur Mitgestaltung in unseren demokratischen Strukturen – die freie Meinungsäußerung und unseren Verband nutzen, um unsere Anliegen zu vertreten und Akzeptanz dafür zu schaffen.
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