Mit einem sehr gut besuchten ökumenischen Kantatengottesdienst im Augistinerkloster in Erfurt wurde am 3. Oktober das 28. Landeserntedankfest begangen.
In seiner Predigt bedauerte Regionalbischof Christian Stawenow, dass Dankbarkeit in der heutigen Zeit fast ein Fremdwort geworden sei. Er dankte nicht nur für die Ernte, sondern vor allem den Menschen, die in der Landwirtschaft dafür sorgen, dass diese Ernte auch eingebracht wird. Dies griff auch der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Dr. Klaus Wagner auf, indem er mehr Anerkennung für die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte forderte. Nach einer eher schwierigen Ernte, die bestenfalls durchschnittlichee Erträge und Qualitäten einbracht, überwiegen bei ihm an einem solchen Tag der Dank und der Glaube an die Zukunft.
Auch in diesem Jahr konnte Wagner wieder sieben von den Thüringer Landfrauen gefertigte Erntekronen übergeben. Diese werden nun in der Thüringer Staatskanzlei, im Landtag sowie im Landwirtschafts-, Sozial-, und Umweltministerium und der Evangelischen und Katholischen Landeskirche Ehrenplätze erhalten.
Ein ganz besonderer Dank gebührt den Chören der Kaufmannsgemeinde und des Christophoruswerkes sowie dem Barockstreicherensemble, die unter der musikalischen Leitung von Kantor Michael Jahn den Kantatengottesdienst mit ihrem musikalischen Können ebenso bereicherten wie Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth an der Orgel.
Der Tradition folgend wurde an die gastgebende Kirchgemeinde etwas „Bleibendes“ übergeben, in diesem Jahr in Form von Coronakonformen Einzelkelchen und Tabletts.
Während der anschließenden Bauernmahlzeit hob die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskij noch einmal die Bedeutung des weltweiten Erntedankes hervor. Vize-Landtagspräsidentin Dorothea Marx überbrachte die Grüße des Parlamentes während Kerstin Laue aus dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz nochmals für die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte dankte und herzliche Grüße von Umweltministerin Anja Siegesmund überbrachte. Sozialministerin Heike Werner lobte vor allem die Arbeit der Landfrauen und deren große Bedeutung für den Zusammenhalt im ländlichen Raum.
Marion Walsmann richtete sich in ihrem Grußwort als Vertreterin des Europäischen Parlamentes direkt an die Vertreterinnen der Ministerien. Sie forderte sie auf, sich stärker für die Belange der Landwirtinnen und Landwirte einzusetzen und die Streichung der Ausgleichszulage zu verhindern.
Während alle Politiker betonten, wie wichtig die Arbeit der Landwirtschaft für unsere Gesellschaft sei, verwies TBV-Präsident Wagner auf den Spagat der Landwirtinnen und Landwirte zwischen dem, was politisch und öffentlich gesagt und gewollt werde und dem, was einem dann auf dem Feld dann tatsächlich begegne.
Auf den traditionellen Bauernmarkt und das bunte Rahmenprogramm musste aufgrund der Coronapandemie auch auch in diesem Jahr verzichtet werden. Der TBV hofft aber, im kommenden Jahr wieder dazu einladen zu können.