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Marktfrucht & Futterbau

Marktfrucht & Futterbau (304)

DBV Ackerbauinfo 19/2025

Freitag, 09. Mai 2025

 

Trockenheit beeinträchtigt Wintergetreide

Auf der Nordhalbkugel gibt die Trockenheit in Teilen Europas, der Russischen Föderation, der Türkei, der Ukraine und den USA weiterhin Anlass zur Sorge für Winterweizen. Die Aussaat von Sommerweizen beginnt jedoch unter günstigen Bedingungen. Für Mais sind die Bedingungen in der südlichen Hemisphäre im Allgemeinen günstig, mit Ausnahmen in Teilen Argentiniens, Nordostbrasiliens, Nordwestmexikos und Südafrikas. In der nördlichen Hemisphäre wird mit der Aussaat begonnen. ...

Neue Züchtungsmethoden oder auch als „Grüne Gentechnik“ bezeichnet, können einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherheit bei zunehmender Unsicherheit beim Wetter oder durch den Wegfall von Wirkstoffen leisten. Jedoch wird von einigen Kreisen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene dieses Potenzial nicht gesehen, schlimmer noch eher in Verruf gebracht. Seit geraumer Zeit berät über die Neuregelung die Europäische Union. Das Europäische Parlament und der Europäische Rat gehen in Trilogverhandlungen. Der erste Trilog ist für den 6. Mai terminiert. Dort werden beide Institutionen unter Moderation der Europäischen Kommission ersuchen, einen Kompromiss zu erzielen. Das Europäische Parlament hatte seinerseits schon am 7. Februar 2024 eine Position angenommen. Die Verhandlungen unter den Mitgliedsstaaten dauerten länger an. Dort konnte eine Position erst am 14. März 2025 unter polnischer Ratspräsidentschaft gefunden werden. Während eine Einigung unter polnischer Ratspräsidentschaft theoretisch noch bis zum Juni 2025 möglich wäre, scheinen die Verhandlungen dazu aktuell ins stocken geraten zu sein. Die angenommene Position der Mitgliedsstaaten beschränkt sich auf die Patentierung. Die restlichen kritischen Punkte des Vorschlags, d.h. Transparenz, Labeling und Koexistenz wurden nicht behandelt. Ab Juli würde die Ratspräsidentschaft Dänemark zu fallen, die dann die Verhandlungen unter den Institutionen weiterführen würden. Das Europäische Parlament schließt die Patentierbarkeit von NGT-Pflanzen aus. Der Europäische Rat wiederum erlaubt die Patentierbarkeit, dies aber nur gekoppelt mit einer Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Datenbank, in der alle Informationen über bestehende oder angemeldete Patente für NGT1-Pflanzen eingetragen werden sollen.

Grundsätzlich begrüßt der Deutsche Bauernverband (DBV) den Vorschlag des Parlamentes. Jedoch müssen einige Punkte gewahrt werden. So steht der DBV ganz klar gegen Patente auf Leben und Tiere und heißt damit die Position des Parlaments gut. Ferner wird auch eine Etikettierung entlang der Wertschöpfungskette abgelehnt. Des Weiteren gehören Regelungen zum Einsatz von NGTs im Ökolandbau in die Ökoverordnung.

Die Verhandlungen auf Ratsebene dauerten insbesondere aufgrund der Patentproblematik lange an. Der Vorschlag des Parlaments, die Patentierung in der Verordnung zu verbieten, wird als nicht umsetzbar angesehen. Eine gezielte Anpassung der Biopatentrichtlinie, eingefügt in die Verordnung, wie von den Rechtswissenschaftlern Axel Metzger, Michael Kock und Herbert Zech vorgeschlagen, könnte dieses Problem jedoch lösen. Vor diesem Hintergrund hat sich der DBV bei der Präsidiumssitzung im März für den Vorschlag der Rechtswissenschaftler ausgesprochen und verteidigt diesen nun.

 

DBV Ackerbauinfo 18/2025

Freitag, 02. Mai 2025

 

Preisentwicklung bei Düngemitteln heterogen

Der Bundesdurchschnitt für Kalkammonsalpeter liegt aktuell bei 357 EUR/t frei Hof und kostet damit 24 EUR/t weniger als im Vormonat. Vor einem Jahr wurden 303 EUR/t gezahlt. Granulierter Harnstoff mit Ureaseinhibitor folgt dem Trend und gibt sogar deutlicher um 47 EUR/t im Preis nach und kostet nun 480 EUR/t. Im Vorjahr wurden noch 439 EUR/t verlangt. Dagegen befestigt sich der Durchschnittspreis für Kornkali und steigt um 4 auf 326 EUR/t frei Hof. Das sind 17 EUR/t weniger als im Vorjahresmonat ...

Am 29. April fand die Informationsveranstaltung samt Feldtag der Thüringer Strip-Till-Kooperation statt. Betriebsverwalter Lutz Eimecke von der Elxlebener Feldfrucht KG begrüßte die ca. 60 Teilnehmenden und zeigte sich von der hohen Resonanz begeistert. Das große Interesse zeigt, dass sich der Ackerbau in Thüringen weiter entwickeln muss, will er in Zukunft erfolgreich bleiben. Zum einen stagnieren die Erträge im Getreide nicht erst seit der Novelle der Düngeverordnung von 2020, zum anderen wird Thüringen in den nächsten Jahrzehnten zunehmend trockener und muss sich wiederum vermehrt auf Starkniederschlagsereignisse einstellen. So ist es folglich richtig, den Boden genauer unter die Lupe zu nehmen und seine Bedürfnisse zu erkennen. Unser Boden, Produktionsgrundlage von qualitativ hochwertigen und heimischen Lebensmittel, ist vieles, aber nicht reproduzierbar. Ihn zu schützen und zu hegen, muss unser aller Pflicht sein. Wind- und Wassererosionen tragen gerade den fruchtbarsten Teil unserer Äcker ab. Wenn der Boden jedoch überwiegend bedeckt ist und seine Wasseraufnahmekapazität verbessert wird, bleibt er standhaft gegen Erosionen und bietet den Pflanzen ein optimales Umfeld zum Wachsen an. Diese und weitere Aspekte werden in Zukunft ertrags- und qualitätsentscheidend sein. Wie dabei die Strip-Till-Technologie helfen kann, ist Gegenstand des Projektes „Strip-Till-Kooperation Thüringen“. Das bereits erfolgte Projekt konnte um drei Jahre verlängert werden. Nun beteiligen sich 15 landwirtschaftliche Betriebe an dem vom Thüringer Bauernverband geführten Projekt. Somit wird der Freistaat mit seinen ackerbaulichen Gebieten nahezu vollständig abgedeckt – ein wichtiger Aspekt, da ermittelt werden soll, wo die Strip-Till-Technologie praxistauglich ist und wo ihr Einsatz an Grenzen stößt.

Die Ziele des Strip-Till-Projektes sind klar definiert: Die Technologie soll als Verfahren der Anpassung an klimatische und ökonomische Bedingungen in Thüringen etabliert werden. Kernelemente sind:

  1. Förderung des Bodenlebens, Verbesserung der Wasserinfiltration und des -speichervermögens
  2. Vermindern von Bodenerosionen
  3. Vermeiden unnötigen Co2-Ausstoßes
  4. Verbesserung der Wirtschaftlichkeit

Zu den Vortragenden gehörte Thomas Köhler, selbstständiger Agrarberater, er zeigte in seinem Vortrag unter anderem eigene Versickerungstest und stellte eine wesentliche Verbesserung in der Versickerungsgeschwindigkeit bei Flächen, auf denen die Strip-Till-Technologie eingesetzt wurde, fest. Durch dauerhafte pfluglose Bodenbearbeitung fehlt die nötige Bodenlockerung in der Tiefe. Durch Sedimentverlagerung entstehen plattenartige Verdickungsstrukturen im Erdreich, durch welche Wasser semi- bis impermeabel durchsickern kann. Dazu kann ein einfacher Versickerungstest mittels KG-Rohr eingesetzt werden. Dieses Rohr wird anschließend mit einer Menge Wasser aufgefüllt und die Zeit gestoppt. Die Zahlen sprechen hierbei für die Flächen der Strip-Till-Technologie, bei welcher eine Versickerungsdauer von über 30 Minuten auf konventionell bearbeiteten Boden, auf drei Minuten reduziert werden konnte. Als natürlicher Bodenlockerer wurden Pflanzenwurzeln vermerkt, welche als „Durchdringer“ von Störzonen gelten und einen verbesserten Wasserabfluss garantieren. Zwischenfruchtmischungen sollten näher ins Auge gefasst werden. Des Weiteren werden im Rahmen des Projektes die chemischen Eigenschaften der Böden näher betrachtet. Zielstellung hierbei ist das Erreichen einer Nährstoffbalance, ohne welche eine gesunde Bodenstruktur unerreichbar bleibt. Leitbetriebe ziehen hierfür Bodenproben auf den Projektflächen, die zur Feststellung des Status Quo dienen. Vorgegangen wird dabei nach LUFA und Kinsey-Analytik, aus welchen im Anschluss Empfehlungen zur Dünge-Priorisierung gefällt werden können. Im Anschluss daran berichteten René Kolbe aus Pahren, Matthias Joest aus Bilzingsleben und Lutz Eimecke über ihre Erfahrungen mit der Technologie als solches und welche sie mit der Maschine der Marke Mzuri gemacht haben. Ein Effekt bereits im ersten Jahr der Anwendung ist oftmals nicht erkennbar, es bedarf ein paar Jahre, ehe die positiven Effekte sichtbar werden. Lockere Bodenstrukturen, bessere Wasseraufnahmekapazität und kräftige Pflanzen sind das Ergebnis der Technologie, neben dem Erhalt des so elementaren Bodenwassers. Wie dieses Verfahren eingesetzt wird und welche Wirkung es auf den Flächen rund um Elxleben bei Arnstadt hat, wurde nach einer gemeinsamen Mittagspause mittels Feldrundgang den Interessierten visuell und haptisch dargelegt.

Für die Kooperation war die Veranstaltung aufgrund ihrer großen Resonanz innerhalb der landwirtschaftlichen Branche ein voller Erfolg. Dank und Anerkennung gilt Lutz Eimecke und der Elxlebener Feldfrucht KG.

 

DBV Ackerbauinfo 17/2025

Montag, 28. April 2025

 

Maiskurse unter Druck

Der rasche Fortschritt der Maisausaat in den USA setzte die Kurse an der Börse in Chicago zuletzt unter Druck. Hinzu kam zuletzt der festere Dollar, der US-Exporte verteuert. An der Börse in Chicago standen die Maiskurse zuletzt unter Druck. Am 23.04.2025 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 162,79 EUR/t, damit 5,11 EUR/t unter Vorwochenlinie. Ausschlaggebend war dabei zuletzt vor allem der rasche Fortschritt der Maisaussaat in den USA. Die Farmer hatten bis zum 20.04.2025 schätzungsweise 12 % der geplanten US-Maisanbaufläche bestellt und damit ...

DBV Ackerbauinfo 16/2025

Montag, 28. April 2025

 

Anbauflächen in Frankreich zur Ernte 2025

Halmgetreide zur Ernte 25 steht in Frankreich nach erster Schätzung des Statistikamtes Agreste auf 7,02 Mio. ha. Im Vergleich zum Durchschnitt 2020-2024 würde die Anbaufläche jedoch um 1,3 % zurückgehen. Die Niederschläge im Januar führten lokal zu Feuchtigkeitsüberschuss, der sich negativ auf Kulturen auswirkte, die auf Staunässeböden wie z.B. im Departement Oise oder in Lothringen angebaut wurden. Die Anbaufläche von Weichweizen dürfte gegenüber Vorjahr um 10 % auf 4,63 Mio. ha zunehmen und damit das langjährige Mittel immerhin um 1,1 % übersteigen. Sommerweizen fällt um 39 % auf 23.000 ha zurück. Der Wechsel...

Zum Thema „Nachhaltige Sicherung der Ressource Boden durch die Ausprägung der Strip-Till-Technologie als einheitliches Bewirtschaftungskonzept im Ackerbau“ findet am 29. April 2025, ab 09:30 Uhr eine Veranstaltung bei der Elxlebener Feldfrucht KG, Kirchheimer Straße 152 in 99334 Elxleben bei Arnstadt statt.

Der gastgebende Betrieb sowie weitere Praktiker aus Mitteldeutschland berichten über ihre mehrjährigen Erfahrungen auf unterschiedlichen Böden mit dieser neuen Technologie des Ackerbaus. Neben diesen Kurzvorträgen ist eine ausführliche Podiumsdiskussion vorgesehen. Nach der Mittagspause findet eine Flurfahrt mit Bussen zu den Beständen statt.

Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an: info@elxlebener-feldfrucht.de

 

DBV Ackerbauinfo 15/2025

Montag, 14. April 2025

 

Weizen zwischen Trockenheit und Zollpolitik

Die Weizenmarktlage bleibt von Unsicherheit geprägt, wobei zwei Hauptfaktoren dominieren: die US-Handelspolitik mit ihrem Zickzackkurs bei Zöllen und die anhaltende Trockenheit in vielen Anbauregionen. Bei der Handelspolitik zeigt sich eine neue Entwicklung: Präsident Trump hat eine 90-tägige Aussetzung bestimmter Zölle für die meisten Länder (außer China) angekündigt, was den Märkten etwas Erleichterung verschafft hat. Der Zollkonflikt mit China bleibt jedoch bestehen, wobei China mit Gegenzöllen reagiert, was die globalen Handelsströme und Preise weiterhin ...

DBV Ackerbauinfo 14/2025

Freitag, 04. April 2025

 

Paris: Weizen erklimmt Vorwochenniveau

In Paris schlossen die Weizenkurse Anfang April auf Vorwochenniveau. Nach anfänglichen Verlusten konnte der Fronttermin wieder aufholen, während die Folgetermine deutlicher nachgaben. Der Erntekontrakt 2025 fiel auf etwa 218 EUR/t. Die Aussicht auf stärkere EU-Weichweizenexporte stützte die Notierungen. Frankreichs Exportpreise sind derzeit konkurrenzfähig mit ukrainischen Angeboten und sogar günstiger als russische. Marokko bestellte Weizen aus Frankreich und anderen westeuropäischen Ländern, während Ägypten Kaufinteresse zeigte. Die Gesamtbilanz der vergangenen Monate bleibt jedoch schwach. Die EU exportierte in der laufenden Saison deutlich weniger Weichweizen als im Vorjahreszeitraum. Während

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DBV Ackerbauinfo 13/2025

Dienstag, 01. April 2025

 

EU-Winterkulturen vielversprechend

Die Wintergetreideernte in der Europäischen Union ist vielversprechend in das Jahr 2025 gestartet. Allerdings werden im Osten mehr Niederschläge benötigt, um das Ertragspotenzial zu erhalten, das derzeit sowohl über dem des Vorjahres als auch über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt, so der Erntebeobachtungsdienst MARS am Montag. In seinen ersten Prognosen für die diesjährige Ernte bezifferte MARS den Weichweizenertrag 2025 in der EU auf 6,00 Tonnen pro Hektar (t/ha) in diesem Jahr, das sind 8 % mehr als ...

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