Der Herbstzug der Wildvögel hat bereits begonnen. Damit steigt auch das Eintragsrisiko der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in Nutztierbestände durch direkte und indirekte Kontakte zwischen infizierten Wildvögeln und Nutzgeflügel.
Angesichts dessen sollten geflügelhaltende Betriebe ihre Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und optimieren. Gewerbliche Tierhalterinnen und Tierhalter können hierzu die Risikoanalyse der Universität Vechta (https://risikoampel.uni-vechta.de/) oder des Thüringer Geflügelgesundheitsdienstes (https://www.thtsk.de/downloads/ggdInfo_BiosicherheitGewerblich.pdf) kostenlos nutzen.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) empfiehlt außerdem, tot aufgefundene Wildvögel umgehend den Veterinärbehörden zur Bergung bzw. Untersuchung zu melden.
Nach Angaben des FLI erlebte Deutschland und Europa zwischen Oktober 2020 und April 2021 die bisher schwerste Geflügelpestepizootie. Allein in Thüringen kam es im Frühjahr dieses Jahres insgesamt zu 36 Geflügelpest-Ausbrüchen in Nutzgeflügelbeständen (ausschließlich in Kleinsthaltungen).
Über den Sommer 2021 hinweg sei es dem FLI zufolge immer wieder zu HPAI-Nachweisen bei brütenden Wasser- und Greifvögeln in Nordeuropa sowie bei gehaltenen Vögeln in Mittel- und Westeuropa gekommen. Dies zeige, dass das Virus im Gegensatz zu früheren Seuchengeschehen weiterhin zirkuliere. Das FLI stuft daher das Risiko eines erneuten Geflügelpest-Auftretens in Deutschland im Laufe der Herbstmonate als hoch ein.