Nachdem Deutschland und Europa im Herbst 2020 und im Frühjahr 2021 die bisher schwerste Geflügelpest-Epizootie erlebte, gibt es seit Oktober dieses Jahres wieder vermehrt Funde von infizierten Wildvögeln sowie Viruseinträge in Geflügelhaltungen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Geflügelpestausbrüche bei gehaltenen Vögeln seit dem 23. Oktober 2021.
Bundesland |
Landkreis |
betroffenes Geflügel |
Tierzahl |
Schleswig-Holstein |
Dithmarschen |
Gänse |
700 |
Brandenburg |
Spree-Neiße |
Hühner, Enten, Gänse |
200 |
Schleswig-Holstein |
Steinburg |
Hühner, Enten |
16 |
Brandenburg |
Spree-Neiße |
Hühner, Enten |
80 |
Mecklenburg-Vorpommern |
Nordwestmecklenburg |
Hühner, Enten |
27 |
Schleswig-Holstein |
Pinneberg |
Gänse |
500 |
Mecklenburg-Vorpommern |
Nordwestmecklenburg |
Hühner, Enten, Gänse |
47 |
Niedersachsen |
Cloppenburg |
Enten |
38.000 |
Niedersachsen |
Cloppenburg |
Puten |
9.400 |
Niedersachsen |
Nienburg |
Puten |
9.900 |
Niedersachsen |
Aurich |
Legehennen |
12.000 |
Gemäß den rechtlichen Vorgaben erfolgte die tierschutzgerechte Tötung und unschädliche Entsorgung der Tiere. Um die Ausbruchsbetriebe wurde jeweils eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet. In diesen Zonen gelten bestimmte rechtliche Vorgaben für Geflügelhaltungen.
Unterdessen breitet sich die hochpathogene Aviäre Influenza auch in anderen EU-Staaten aus. So musste beispielsweise Ende Oktober ein Putenbestand in Dänemark mit rund 28.000 Tieren sowie zwei Putenmastbestände in Polen mit 81.000 bzw. 62.500 Tieren gekeult werden. In den Niederlanden wurden aufgrund weiterer Infektionen über 127.000 Tiere notgetötet. Auch in Frankreich und Italien trat die Tierseuche bereits bei Nutzgeflügel auf.