Mit über 22 Stunden live-Sendezeit hat der Deutsche Bauernverband (DBV) in dieser Woche anstelle der ausgefallenen IGW ein digitales Ersatzprogramm mit zahlreichen Foren und Veranstaltungen zu aktuellen agrarpolitischen Fachthemen durchgeführt. Sämtliche Foren sind über die DBV-Webseite und youtube-Kanal des DBV weiter verfügbar und können auch geteilt werden.
Im Einzelnen sind das die Themen
- Agrarhandel und Klimaschutz: Hier wurde gut herausgearbeitet, dass neue Instrumente zur Absicherung höherer Nachhaltigkeits- und Tierschutzstandards gegenüber dem Weltmarkt not- wendig sind. Dies reicht vom „Klimazoll“ (CO2- Grenzausgleich) über Lieferkettengesetze bis zu neuen Kennzeichnungsvorschriften im Handel.
- Haltungs- und Herkunftskennzeichnung mit der Forderung nach verpflichtender Haltungs- und Herkunftskennzeichnung in Verbindung mit „5D“
- Standardsetzung und Tierwohlkennzeichnung für die Milch: Es wurde herausgearbeitet, dass höhere Standards honoriert und mit der Landwirtschaft erarbeitet werden müssen. QM-Tierwohl steht dazu in den Startlöchern.
- Klimaneutralität und Carbon Farming: hier konnte das Thema Carbon Farming als neues Zukunftsthema der Klimapolitik vorgestellt und beleuchtet werden. Deutlich wurde, dass die Landwirtschaft mit der Möglichkeit der dauerhaften Speicherung von Kohlenstoff in Böden zum einen eine elementare Rolle in der Erreichung der Klimaneutralität spielen wird und zum anderen auch einen ökonomischen Vorteil ziehen kann. Voraussetzung ist, dass die Senkenleistung praxistauglich und zertifizierbar ist und maßnahmenorientiert gefördert wird.
- Wolf und Weidetierhaltung: In diesem Fachforum wurde mit einem Beitrag zum schwedischen Bestandsmanagement und einem vom Aktionsbündnis Forum Natur gemeinsam mit dem DBV erarbeiteten Modell zur Ermittlung eines Akzeptanzbestandes und einer Entnahmequote für Wölfe in Deutschland eine wichtige Debatte über ein Bestandsmanagement in Deutschland angestoßen.
- Kooperation zur Förderung der Biodiversität: Im F.R.A.N.Z.-Forum konnte die enge Zusammenarbeit von Landwirten, Naturschützern, Beratern und Forschern anhand der konkreten Maßnahmenplanung und -umsetzung auf dem Betrieb Lindemann-Berk in der Kölner Bucht erläutert werden. Es wurde deutlich, dass eine enge Kooperation auf Augenhöhe und praxistaugliche, wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen zur Akzeptanz in der Landwirtschaft als auch zu ökologischen Effekten für die Artenvielfalt führen können.
- Perspektive Landtourismus 2025: Diskutiert wurden Corona-Wirtschaftshilfen, Digitalisierung, Bauen im Außenbereich und notwendige Flexibilisierungen im Arbeitsrecht. Die Perspektive Landtourismus 2025 bedeutet vor allem die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Widerstands- kraft der Betriebe.
- Waldforum: Unter der Überschrift „Die Ampelkoalition steht – was bedeutet das für Wald und Klimaschutz?“ wurden die aktuelle Lage des Waldes sowie die Erwartungen an Politik und Gesellschaft diskutiert. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass einer sachgerechten Entwicklung des Waldes auch durch Politik und Gesellschaft Rechnung getragen werden muss.
- Paneldiskussionen zum Thema StartUp: Die erste Runde stand unter dem Motto „IGW StartUp –Step forward“ und hatte Finanzierungsthemen in unterschiedlichen Gründungsphasen sowie die Vernetzung zwischen Gründern und Investoren im Fokus. Das Panel „New Food Economy im internationalen Wettbewerb drehte sich um neue Entwicklungen in der StartUp Branche, Zukunftstrends insbesondere im Foodbereich, sowie die Perspektiven und Hürden für Innovationsstandorte in allen Teilen Deutschlands.