Am 24. März fand in der Gemia Kantine in Ebeleben die diesjährige Landwirtschaftskonferenz im Kyffhäuserkreis statt. Moderiert von Dr. Wolfgang Peter, Vorsitzender des Bauernverbandes Kyffhäuserkreis, diskutierten rund 80 Landwirtinnen und Landwirten mit der Thüringer Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij und der Landrätin Antje Hochwind-Schneider agrarpolitischen Themen sowie Fragen der Infrastruktur im Landkreis. Dominierendes Thema waren die Folgen der Preisexplosion bei Betriebs-, Futter- und Düngemitteln auf die Landwirtschaftsbetriebe. Die derzeit bestehenden Unsicherheiten bei Preis und Verfügbarkeit stellen die Landwirtinnen und Landwirte im Kyffhäuserkreis vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Steigerungen der Einnahmeseite, etwa für Schweinefleisch und Getreide, können die Explosion der Ausgabenseite überwiegend nicht kompensieren.
Auch die Förderpolitik und das Kontrollregime in der Landwirtschaft erregte die Gemüter. Peter kritisierte die Vielzahl der Dokumentations- und Berichtspflichten. Ob überhaupt jemand die vielen Berichte lese, die die Landwirtinnen und Landwirte anfertigen müssen, sei, so Peter, zu bezweifeln. Kritik übte er auch an der Widersprüchlichkeit und Unübersichtlichkeit der Förderpolitik. Dies wurde auch an der aus dem Publikum aufgebrachten Fragen nach der Zukunft der Biogas- und Windkraftanlagen deutlich. Insbesondere der Weiterbetrieb bestehender Anlagen werde durch die aktuell auslaufende Förderung gefährdet. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, will man Biogas als eine Möglichkeit zukünftigen der Energiegewinnung erhalten.
Vor der Landwirtschaftskonferenz hatten sich die geladenen Gäste bereits auf der Allmenhausen Neumair GbR über die aktuelle Situation der Landwirtschaft informiert. Geschäftsführer Rainer Neumair stellte leidenschaftlich die verschiedenen Wirtschaftszweige des Betriebes vor und sprach einige Probleme im Ackerbau und der Tierhaltung an. U.a. erklärte er den Anwesenden anschaulich die negativen Folgen, die sich aus dem Wegfall guter Wirkstoffe zur Pflanzenschutzbehandlung ergeben. Außerdem machte er auf die geringen regionalen Vermarktungsmöglichkeiten für Tierhalter aufmerksam, die aus dem Fehlen von Schlachthöfen und Fleischern resultieren.