Den Abschluss der traditionellen Flurfahrten mit der Landrätin und den Landräten in Südthüringen bildete am 23. Juni der Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Gastgeber war die Agrargenossenschaft Schmalkalden-Schwallungen.
Zentrales Thema war die Grünlandbewirtschaftung. Astrid Hatzel, Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft, betonte die vielen Vorteile für Landschaftspflege, Artenvielfalt und Tierwohl, stellte aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten heraus. So nannte sie zum Beispiel die vielen kleineren Splitterflächen, die teilweise sehr abgelegen oder nur schwer erreichbar sind. „Teilweise stehen da nur drei bis vier Tiere, aber wir müssen trotzdem jeden Tag vor Ort sicherstellen, dass es ihnen gut geht und sie versorgen“, erklärte Hatzel der sehr interessierten Landrätin Peggy Greiser.

Ein Problem, das in dieser Region beim Landratsamt bekannt ist, aber immer wieder auftritt, sind unvernünftige Touristen und Jugendliche, die trotz angelegter Wege über landwirtschaftliche Flächen fahren und dabei teilweise so tiefe Fahrspuren hinterlassen, dass jeglicher Aufwuchs zerstört ist. „Hier sind die Landwirtinnen und Landwirte dann doppelt belastet“, meint Hatzel. „Es muss zum einen dafür gesorgt, dass die Fläche wieder nutzbar gemacht wird. Zum anderen erhält der Betrieb obendrein noch Sanktionen vom Landwirtschaftsamt für die zerstörte Fläche.“

Und auch die erneuerbaren Energien standen im Fokus der Gespräche. Es wurden vor allem die Sorgen der Landwirtinnen und Landwirte laut, dass auf landwirtschaftlichen Flächen Photovoltaikflächen von auswärtigen Investoren gebaut werden könnten, ohne auf die Belange der Region zu achten. Auch bei diesem Thema versicherte die Landrätin, dass sie auf der Seite der Landwirtschaft stehe. Hier wird es demnächst ein Gespräch in kleinerer Runde mit  der Landrätin sowie Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft über mögliche gemeinsame Kooperationen und Projekte geben.

Das Angebot der Landrätin, sich im Jahr öfter zu treffen, wurde von den Landwirtinnen und Landwirten dankend angenommen. So wird der Regionalbauernverband Südthüringen ein weiteres Treffen im Herbst organisieren.