Das neue Ausbildungsjahr startet in der nächsten Woche. Die erfolgsorientierte Gestaltung der dualen Ausbildung stellt an alle Bildungsbeteiligten hohe Anforderungen, die gemeinsam bewältigt werden müssen. Für den Thüringer Bauernverband (TBV)/Fachausschuss Bildung Anlass genug, um die Kolleginnen und Kollegen der Berufsschule Schwerstedt in die Agrargenossenschaft Kauern im Landkreis Gera/Greiz einzuladen und über aktuelle Herausforderungen zu sprechen.
Rund 45 Gäste begrüßte am 25. August Betriebsleiter Hans-Jürgen Plötner im Kuhkaffee, aus dem ein Blick in den modernen Stall seiner Milchkühe möglich ist. Anwesend waren die pädagogische Belegschaft der Berufsschule in Schwerstedt, Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung des Internates sowie der ÜAS. Von Seiten des Berufsstandes nutzten aus den fünf Ostthüringer Landkreisen Ausbilderinnen und Ausbilder die Gelegenheit zum direkten Gespräch unter Bildungspartnern. Dirk Reichelt und Dr. Florian Schmidt bekundeten als Vorsitzende des Fachausschusses Bildung des TBV die Notwendigkeit des engen Zusammenspiels zwischen Berufsschule und Betrieben. Mirko Skandera (stellv. Schulleiter) unterstützte dieses und berichtete zum aktuellen Stand der Ausstattung und Auslastung der Berufsschule. Dr. Britta Ender (Referentin Bildung TBV) referierte zum möglichen Einsatz von ergänzenden Schulungsmaterialien sowohl in Berufsschule als auch Betrieben und moderierte die anschließende, konstruktiv und sachlich geführte Gesprächsrunde.
Brennpunktthemen waren hier die Kommunikation zwischen Lehr- und Ausbildungspersonal, Organisation und Kontrolle von Hausaufgaben, Vorbereitung und Bewertung von Prüfungen, Möglichkeiten zur Motivation von Azubis und zur positiven Gestaltung von Ausbildung und auch die Darstellung von guten Beispielen in der Berufsausbildung. Azubis, die naturgemäß im Mittelpunkt der Ausbildung stehen, sollten motiviert werden, Fragen zu stellen. Inhalte der Ausbildung sollten an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden, z.B. auf den Gebieten Ökologie und Agrarpolitik. Auch die Nutzung von Förderungen für Azubis mit Leistungsdefiziten wurde angesprochen, z.B. über AZA-Flex der Bundesagentur für Arbeit.
Die Teilnehmenden äußerten sich positiv über das gefundene Format und die Umsetzung der Gespräche. Miteinander zu reden sei in jedem Fall besser, als sich gegenseitig in Unwägbarkeiten zu lähmen. Der Berufsstand bekundete, dass eine gute Zusammenarbeit zwingend nötig ist. Gute Fachleute braucht die Branche. Da gehört es sich, an einem Strang zu ziehen.
Nach dem Mittagessen erfolgte ein geführter Rundgang durch den Gastbetrieb. Hans-Jürgen Plötner demonstrierte hier nicht ohne Stolz seine moderne Landwirtschaft in der Tier- und Pflanzenproduktion bis hin zur Direktvermarktung im Hofladen. Hoffentlich motiviert und angefüllt mit neuen Ideen und Eindrücken traten alle nach einem abschließenden Gruppenfoto die Heimreise an.
Der Dank gilt allen Beteiligten. Die Hände haben wir uns gereicht. Vielleicht auch wieder im nächsten Jahr bei einer Fortsetzung der Gespräche.
Für den Start ins neue Ausbildungsjahr wünscht der TBV gutes Gelingen.