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Integration statt Konkurrenz – Thüringer Nachhaltigkeitsforum in Jena

Podiumsdiskussion vom Nachhaltigkeitsforum mit Udo Große, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes Podiumsdiskussion vom Nachhaltigkeitsforum mit Udo Große, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes

Am 12. Oktober fand im ehemaligen Umspannwerk Jena, heute Imaginata das Thüringer Nachhaltigkeitsforum des Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz und des Thüringer Nachhaltigkeitsbeirat statt. Es stand unter dem Motto: „Biodiversität, Handel und Ernährung“. 

Dr. Niels Kohlschütter sprach in seinem Auftaktvortrag „Herausforderungen eines Ernährungssystems innerhalb planetarer Grenzen“ vom „Trilemma der Landnutzung“. Die vielfältigen Ansprüche an Land für Ernährungssicherung, Klimaschutz und Erhaltung der biologischen Vielfalt befinden sich in Konkurrenz zueinander. Es scheint auf dem ersten Blick so, als könne jeweils eine dieser Herausforderungen nur auf Kosten der anderen beiden bewältigt werden. Hier Lösungen zu finden, ist entscheidend für eine nachhaltigen Umgang mit der endlichen Ressource Boden.

Im Anschluss erfolgte eine Podiumsdiskussion mit Vertretern des Handels, der Verbraucherzentrale, der Wissenschaft und Landwirtschaft. Als Vertreter der Landwirtschaft nahm Udo Große, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbands an der Diskussion teil. Die Podiumsdiskussion war inhaltlich geprägt von den aktuell steigenden Preisen, den klimatischen Veränderungen und globalen Herausforderungen.

Im zweiten Teil des Forums war es möglich, an einem von sieben Fachforen unterschiedlichster Thematik teilzunehmen. Beim Fachforum „Zugang zu Land“ ging es um Gestaltungsmöglichkeiten von Kommunen für mehr Biodiversität und regionale Nahrungsmittel. Für Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, Kommunen und Andere wurden Pachtkriterien für eine „sozialere“ Vergabe von landwirtschaftlichen Flächen aufgezeigt. Den, so eine Aussage aus der Runde, liegt der Grund für die geringe Steigerung der ökologisch bewirtschaftenden Fläche in Thüringen an der mangelnden Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Flächen. Diese Annahme konnte durch einen anwesendenVertreter des Thüringer Bauernverbandes im Verlauf ausgeräumt werden. Tatsächlich liegt die Hemmnis für eine Umstellung von konventioneller auf ökologische Bewirtschaftung, vor allem an mangelnden Vermarktungs- und Verarbeitungskapazitäten in Thüringen. Zu oft entscheiden Transportkosten über die Vermarktung. 

Es bleibt unter den aktuell herrschenden Bedingen und globalen Herausforderungen abzuwarten, ob das „Trilemma der Landnutzung“ zeitnah gelöst werden kann. Die Landwirtschaft steht indes für eine Transformation bereit, doch müssen die politischen Vertreter sich endlich entscheiden was sie wollen, dafür die Verantwortung tragen und die Gesellschaft mit ins Boot holen. 

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