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Steigender Verbrauch – schwache Preise

Zur digitalen Präsidiumssitzung des Thüringer Bauernverbandes am 12. Oktober war auch die Entwicklung an den Getreide- und Ölsaatenmärkte ein Thema. Dazu eingeladen war die Marktexpertin Wienke von Schenk von der Agramarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI). Sie gab den Teilnehmenden einen Einblick in das aktuelle Geschehen bei den Getreide- und Ölsaatenmärkten sowie der Marktlage und Preisentwicklung.

Der weltweite Verbrauch von Weizen ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Auch die Erzeugung von Weizen durch Züchtungsfortschritte und verbesserten Anbauverfahren konnte ebenfalls gesteigert werden, sodass der Verbrauch gedeckt werden konnte. Ausnahmejahre, in denen der Verbrauch über der Erzeugung lag, waren 2011, 2013, 2018 und 2023. Die Europäische Union (EU) ist neben Russland und Kanada in diesem Jahr Spitzenerzeuger beim Weizen. Dennoch ist gerade in Europa die Getreideernte im Vergleich zu den letzten Jahren eher enttäuschend. In diesem Jahr wurden laut Prognosen EU-weit rund 271 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Im vergangenen Jahr waren es 285 Millionen Tonnen und davor 277 Millionen Tonnen. Da fragt man sich zurecht, warum bei einem Defizit die Preise beim Getreide und Raps nicht im gleichen Maße ansteigen. Die Gründe sind wieder einmal vielfältig. Nach dem „fetten“ Jahr 2022 mit Weizenpreisen von über 400 Euro pro Tonne sanken die Preise konstant. Erst ab September dieses Jahres ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Dennoch bleibt der Markt angespannt. Ein Grund dafür ist unter anderem eine gesteigerte Produktion von Mais, was die Preise am Getreidemarkt drückt. Ganz vorn dabei sind Brasilien, die Vereinigten Staaten und Argentinien mit steigenden Exportzahlen bei Körnermais. Die Exportzahlen der vergangenen Jahre bzw. die Zahlen vor dem Krieg konnte die Ukraine bei Getreide und Mais bislang nicht erreichen und wird wohl dies aufgrund der kriegsbedingten Einschränkungen auch absehbar nicht tun. Daher bleibt auch hier abzuwarten, wie sich der Markt weiter entwickelt. Die Dominanz des russischen Weizens ist nach wie vor stark und wird wohl auch in den kommenden Jahren steigen. Seit einigen Jahren wird dafür viel in eine Getreide-Infrastruktur investiert. Derweil warten Analysten ab, welche Folgen der aktuelle Konflikt in Israel und dem Nahen Osten für den Getreidemarkt haben wird und ob dieser noch andere Länder einbezieht. Vorsichtig warnen einige vor steigenden Öl- und Getreidepreisen als Folge des Konflikts, falls weitere Ländern in den Konflikt involviert werden.

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