Der Thüringer Bauernverband (TBV) führte das neunte Jahr in Folge eine Ernteerhebung bei den ökologisch wirtschaftenden Betrieben durch. An der Erhebung haben sich insgesamt 27 Betriebe beteiligt. Die Gesamtfläche beläuft sich auf 7.410 Hektar, davon 4.479 Hektar Ackerland, der Rest ist Grünland. Vergangenes Jahr hat die Erhebung nur 4.600 Hektar Fläche insgesamt abbilden können.
Bezüglich des Wetters und seiner Auswirkungen auf die Erntegüte lagen die konventionellen und ökologischen Betriebe in diesem Jahr relativ nah beieinander. Auch hier waren die Erwartungen hoch.
Aufgrund der wiederkehrenden Niederschläge stieg der Unkrautdruck stark an. Stellenweise wurde die eigentliche landwirtschaftliche Kultur durch ein massives Wachstum von Unkräutern und Ungräsern so stark unterdrückt, dass eine Ernte kaum bis gar nicht möglich war. Der Winteranbau startete vielversprechend in das Jahr. Großzügige Niederschläge und moderate Temperaturen begünstigten ein gesundes Pflanzenwachstum. Leider profitierten davon auch unerwünschte Gräser und Kräuter auf den Flächen wie Mohn, Disteln und Kamille. Bei den Sommerkulturen gab es stellenweise Probleme bei der Aussaat. Verschiedene Einflüsse machten der Gerste ertraglich zu schaffen. Hier ist u.a. die Frostnacht vom 22. auf 23. April zu nennen. Die wechselhafte Witterung zur Ernte führte neben Verzögerungen beim Drusch zu einem stärkeren, auch sortenabhängigen Halm- sowie Ährenknicken und damit auch zu teils deutlichen Ertragsverlusten. Die Hektolitergewichte liegen gegenüber den Vorjahren ebenfalls auf einem niedrigeren Niveau.
Die angestrebten Ziele der Landes- und Bundespolitik, die eine erhebliche Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Flächen um bis zu 30 Prozent vorsehen, erscheinen unter den gegenwärtigen Umständen nicht realisierbar. Thüringen und Schleswig-Holstein liegen mit 7,5 Prozent nur vor Nordrhein-Westphalen mit 6,4 Prozent und Niedersachsen mit 5,4 Prozent und damit auf dem hinteren Rang.
Die Erhebung unter den ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Thüringen hat folgende Ernteergebnisse ermittelt:
Die Ökoernteerhebung des TBV ist nach wie vor ein Novum innerhalb Deutschlands und ein Aushängeschild des Verbandes. Ab dem nächsten Jahr wird eine Erhebung unter den ökologisch wirtschaftenden Betrieben durch das Statistische Landesamt Thüringen durchgeführt. Grund dafür ist eine geänderte gesetzliche Vorgabe, die vor kurzem in Kraft getreten ist. Den gesamten Bericht finden Sie hier.
Der TBV bedankt sich recht herzlich bei den Betrieben, die sich die Zeit genommen und ihre Daten zur Verfügung gestellt haben. Die Erhebung ist mittlerweile über die Landesgrenzen bekannt.
Der TBV wünscht nun eine gute Vermarktung und ideale Bedingungen für die Herbstarbeiten.