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Fataler Preissturz: Lage für schweinehaltende Betriebe verschärft sich

Die neue Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, strenge Umweltauflagen und hohe Betriebsmittelkosten treiben die Kosten auf den schweinehaltenden Höfen seit Wochen in die Höhe. Gleichzeitig können Schweinehalterinnen und -halter diese Mehrkosten nicht ausgleichen.

So rutschte gestern, 18. August, die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) für Schlachtschweine auf 1,30 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht ab. Mastbetriebe müssen mittlerweile mit Verlusten von 40 Euro je Schwein zurechtkommen. Die katastrophale Marktlage betrifft aber auch sauenhaltende Betriebe. So gibt die VEZG für Ferkel (200er Gruppe) einen Preis von nur noch 31 Euro je Tier an – ein Desaster. Derweil wächst die Differenz zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen: nach Angaben der Agrarmarkt Informationsgesellschaft beträgt sie nunmehr 5,90 Euro.

Schweinehaltende Unternehmen schultern derzeit aber nicht nur die ruinösen Erzeugerpreise. Sie müssen sich auch gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) schützen. Maßgeblichen Anteil daran hat die Politik. Es ist der Bundesregierung und den Landesregierungen in Brandenburg und Sachsen nicht gelungen, der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland vorzubeugen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Seit Ausbruch der Tierseuche im September 2020 wurde bislang bei mehr als 1.900 Wildschweinen und in drei Hausschweinebeständen die ASP nachgewiesen. „Oberste Priorität muss nun die Bekämpfung und Eindämmung der Tierseuche haben. Gelingt dies nicht, werden zwei Drittel der schweinehaltenden Betriebe keine Zukunft mehr haben“, so ein Schweinehalter aus Thüringen.

Auf der einen Seite fordert die Politik höhere Tierwohlstandards, auf der anderen Seite können diese nicht umgesetzt werden. Wie sollen Hausschweine künftig in Ausläufen oder im Freiland gehalten werden, wenn sich gleichzeitig die ASP in der Schwarzwildpopulation ausbreitet und infolgedessen ein hohes Infektionsrisiko besteht? Erkennt die Politik diesen Widerspruch? Wünschen sich die politischen Akteure überhaupt noch eine heimische Schweinefleischerzeugung?

Schweinehaltende Betriebe benötigen endlich Planungssicherheit, Verlässlichkeit, Unterstützung bei der ASP-Bekämpfung und schlussendlich Wertschätzung für ihre tägliche Arbeit durch angemessene Erzeugerpreise.

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