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Klares Votum für die Verbandsarbeit – Saatbauverband tagte

Am 13. Februar fand im Bürgerhaus in Apfelstädt die alljährliche Saatbaukonferenz des Saatbauverbandes Sachsen-Thüringen statt. Als Gäste konnten Marcus Malsch, Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlicher Raum (TMWLLR), Dr. Gerhard Schilling, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Saatguterzeuger e.V. (BDS), Sigrun Köhler, verantwortlich für den Bereich Saatgut im TMWLLR, Lutz Rödiger von der Anerkennungsstelle Thüringen sowie Vertreter der Partnerverbände aus Niedersachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt begrüßt werden.

Der Vorsitzende des Saatbauverbandes Sachsen-Thüringen Jens Bauersfeld erläuterte in seinem Geschäftsbericht die Bedeutung der Verbandsarbeit für die Saatguterzeuger, die nach wie vor essentiell ist. Der fortwährende Kontakt zur Politik und zu Mitarbeitern der Ämter sowie der Austausch mit den Partnerverbänden aus dem Bundesgebiet ermöglichen es immer wieder, die Belange der Saatgutwirtschaft an zentraler Stelle anzubringen. Denn davon ist Bauersfeld überzeugt, zertifiziertes Saatgut ist die Grundlage einer erfolgreichen Pflanzenproduktion und Ernährungssicherheit und das muss immer wieder in das Bewusstsein zurückgeholt werden. Passenderweise wurde vom Saatbauverband der neue Staatssekretär für Landwirtschaft in Thüringen, Marcus Malsch eingeladen ein Grußwort zu halten. Wichtig sei ihm der direkte Draht zur Basis. Die überbordende Bürokratie muss endlich angepackt werden, damit Landwirtinnen und Landwirte ihrer eigentlichen Tätigkeit nachkommen können und nicht stundenlang am Schreibtisch sitzen und Formulare ausfüllen müssen, so Malsch weiter. Er nahm sich für den Saatbauverband Zeit und sprach mit Praktikern über die aktuelle Entwicklung in der Saatgut- und Landwirtschaft. Es ist in Planung mit der Thüringer Landwirtschaftsministerin Colette Boss-John, demnächst einen Mitgliedsbetrieb anzusehen. Das Angebot unsererseits aus dem Glückwunschschreiben zu ihrem Amtsantritt nahm Sie damit dankend an. Der Minister für Umwelt und Landwirtschaft Georg-Ludwig von Breitenbuch aus Sachsen erhielt seitens des Saatbauverbandes ebenfalls ein Glückwunschschreiben zum Amtsantritt mit einer Einladung zu einem Betriebsbesuch, welches bisher allerdings unbeantwortet blieb.

Im Anschluss sprach der Vorsitzende des BDS, Dr. Gerhard Schilling zu den Anwesenden. Er ging u.a. darauf ein, dass die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Saatgut mit der Möglichkeit einer Beizung und der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln einhergeht. Doch die derzeitige politische Lage macht ihm diesbezüglich wenig Hoffnung. Er verwies auf die politische Arbeit des BDS auf Bundesebene mit Unterstützung der Landesverbände. Erst kürzlich wurde mit anderen Verbänden auf das Thema Fludioxonil und dessen Bedeutung für die Landwirtschaft hingewiesen.

Im Anschluss daran machte Dr. Christodulos Pringas, Leiter des Bereichs Beize der Syngenta Agro GmbH, Ausführungen zur aktuellen Situation bei den Saatgutbeizen. Ganz klare Aussage von ihm, die Bearbeitungszeit für Zulassungen von Wirkstoffen von durchschnittlich 27 Monaten führt zu extremen Verzögerungen, Doppelarbeit und finanziellen Verlusten bei den Herstellern. Die „Übervorsicht“ in Deutschland führt dazu, dass immer weniger Wirkstoffe zur Verfügung stehen, obwohl es ökonomisch tragfähige und sichere Alternativen gäbe. Auf Anfrage teilt er mit, dass sich deswegen die Syngenta nicht aus dem europäischen Markt zurückzieht.

Darauf folgte Carolin Weimar-Bosse vom Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, welches am Julius-Kühn-Institut angesiedelt ist. In ihrem Vortrag mit dem Titel „Qualitätssicherung bei der Beizung“ gab sie einen Überblick über die rechtlichen Regelungen sowie Zertifizierungen rund um Beizanlagen und welche Entwicklungen es gibt.

Lutz Rödiger vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlicher Raum analysierte in Personalunion für die sächsischen Kollegen die Ergebnisse der Feldbesichtigung und Saatgutprüfung des Erntejahres 2024. Erfreulicherweise hat sich die Vermehrungsfläche in Thüringen nach einem jahrelangen Tief bei rund 13.600 ha über die letzten fünf Jahre eingependelt. Ein leichter Flächenrückgang bei den Gräsern ist in beiden Bundesländern zu verzeichnen. Die Anerkennungsrate liegt in Sachsen bei 98,9 Prozent und in Thüringen bei 96,7 Prozent. Die Gründe für Aberkennung lagen beim Getreide, wie auch in den letzten Jahren, beim Auffinden von anderen Getreidearten. Bei der Wintergerste im Speziellen durch den Fund von Flugbrand.

Wir bedanken uns bei den zahlreichen Gästen und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, turnusgemäß wieder in Sachsen.

 

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