Ab dem 1. April 2022 geht die Initative Tierwohl (ITW) Rind an den Start. Damit ist es der Branche erstmals gelungen, ein für alle Rindermäster zugängliches Tierwohlprogramm auf den Weg zu bringen, mit dem Rindfleischprodukte in die Haltungsformstufe 2 des Lebensmitteleinzelhandels eingeordnet werden können. Basierend auf dem QS- Standard bzw. dem Stand der guten fachlichen Praxis müssen Tierhalterinnen und Tierhalter zur Teilnahme darüber hinausgehende Tierwohl- und Tiergesundheitskriterien umsetzen.
An der ITW Rind können Rindermäster (Färsen, Ochsen, Bullen), Kälbermäster und milchviehaltende Betriebe (hier nur für Schlachtkühe) ab dem 15. März teilnehmen. Der Umsetzungszeitpunkt kann ab dem 1. April frei gewählt werden. Grundvoraussetzung ist die Teilnahme am QS-System, wobei die Basiskriterien der ITW den Kriterien aus dem QS-Leitfaden Landwirtschaft Rinderhaltung entsprechen. Zudem ist die Teilnahme am QS-Antibiotikamonitoring und dem QS-Schlachtbefunddatenprogramm verpflichtend.
In dem vorgesehenen Modell kann eine Nämlichkeit ab der Mast gewährleistet werden. Nämlichkeit bedeutet, dass nur Produkte mit dem ITW-Produktsiegel gekennzeichnet werden, deren Fleisch aus Ställen von an der ITW teilnehmenden Landwirtschaftsbetrieben stammt.
Die ITW-Kriterien müssen mindestens sechs Monate vor der Schlachtung, für Mastkälber für die gesamte Dauer, eingehalten werden. Die Finanzierung erfolgt entlang der Wertschöpfungskette: Die rinderhaltenden Betriebe erhalten für den Mehraufwand einen Preisaufschlag direkt von ihrem Schlachtbetrieb bzw. Abnehmer. Deshalb sollten Sie sich frühzeitig mit Ihrem Vermarkter, Schlachter oder Viehhändler über die Lieferung von ITW-Tieren abstimmen. Rindermäster erhalten im ersten Jahr einen Preisaufschlag von 10,7 Cent/kg Schlachtgewicht. Dieser erhöht sich im zweiten und dritten Programmjahr auf 12,83 Cent/kg Schlachtgewicht. Der Preisaufschlag in der Kälbermast muss bilateral vereinbart werden. Für Milchkühe ist ein Preisaufschlag von 4 Cent/kg Schlachtgewicht vereinbart.
Die ITW stellt die Anschlussfähigkeit zum parallel startenden QM+ Modul her. Die Schlachtkuh aus einem QM+-Betrieb wird problemlos über die ITW-Rindfleisch vermarktet werden können.
Die TBV-Service und Marketing GmbH ist die Schnittstelle zwischen den Tierhalterinnen und Tierhalter auf der einen Seite und dem Zertifizierungsunternehmen auf der anderen Seite. Neben der Registrierung und Datenpflege der landwirtschaftlichen Betriebe gehört auch die Auditbeauftragung zu unseren Aufgaben als Bündler.
Ab sofort können die Unterlagen und Informationen auf unserer Homepage angesehen und heruntergeladen werden: