Nach den vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik beläuft sich der Schweinebestand im Freistaat auf nur noch 564.100 Tiere (Stichtag 3. Mai 2021). Im Vergleich zum Vorjahr sind das 101.700 Schweine bzw. 15 Prozent weniger. Zum 3. Mai 2011 standen noch 832.700 Schweine in Thüringer Ställen. Innerhalb von nur zehn Jahren kam es somit zu einem Bestandsrückgang von einem Drittel (32 Prozent). Besorgniserregend ist vor allem der zurückgehende Sauenbestand: Während 2020 noch 82.200 Zuchtsauen im Freistaat gehalten wurden, waren es zum 3. Mai 2021 nur noch 65.300 Tiere (Reduktion um 36 % gegenüber 2011). Aufgrund fehlender Planungssicherheit, hoher Betriebsmittelkosten und der weiter steigenden Tier-, Umwelt- und Klimaschutzanforderungen ist mit einem weiteren Bestandsabbau zu rechnen.

Schweinemästende Betriebe müssen derzeit mit einem Auszahlungspreis von 1,48 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht zurechtkommen, obwohl das Angebot an schlachtreifen Schweinen knapp ist und die laufende Fußballeuropameisterschaft, das gute Grillwetter sowie die Öffnung der Gastronomie beste Voraussetzungen für höhere Erzeugerpreise bieten. Die führenden Schlachtunternehmen begründen den niedrigen Auszahlungspreis mit begrenzten Erlösmöglichkeiten im Fleischhandel – und geben den Preisdruck an die Erzeugerseite weiter.

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik