Wie bei agrarheute zu lesen, ist dieser Tage die größte Agri-Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) Deutschlands ans Netz gegangen. In Schlier in Baden-Württemberg wird, nach mehr als einem Jahr Vorbereitungszeit, ab sofort auf 14 Hektar Ackerfläche Strom aus Sonnenenergie erzeugt.

Bei Agri-PV-Anlagen lässt sich die Fläche parallel landwirtschaftlich und für die Energieerzeugung mit Solarstrom nutzen. Die Kombination aus Acker und Solarmodulen ist besonders an sonnenreichen, trockenen Standorten von Vorteil. Die Solarmodule bieten den darunter wachsenden Pflanzen Schutz vor Sonne und Hitze – aber auch vor Hagel und Starkregen. Außerdem kann eine Photovoltaikanlage über den Pflanzen dabei helfen, Pflanzenschutzmittel einzusparen.

Die Agri-PV-Anlage in Schlier produziert an drei Standorten: In Wetzisreute auf 2,6 ha, in Eratsrain auf 4,6 ha und in Richlisreute auf 7,2 ha. Darunter wachsen auf zwei der Felder Grünfutter und auf dem dritten Buchweizen.

Ab Herbst soll auf allen drei Feldern Getreide wachsen: Brotweizen, Hafer und Dinkel. Lediglich der Maisanbau fällt auf den Flächen weg, da die Pflanzen zu hoch wachsen. Für die Feldbearbeitung mit dem Traktor oder die Ernte mit dem Mährescher können die Solarmodule zur Seite geklappt werden. Die Solarmodulreihen stehen 14 Meter auseinander und sind 3 Meter hoch, um genügend Platz für die landwirtschaftlichen Maschinen zu lassen. Durch die Solaranlage verlieren die Landwirte zwar etwa 15 Prozent Anbaufläche, doch der zusätzliche Ertrag durch die Stromgewinnung gleicht das mehr als aus. Die Anlage hat rund 9 Mio. Euro gekostet.

Die Anlage in Schlier ist die mit Abstand größte dieser Art in Deutschland und soll weiteren Anlagen als Vorbild dienen, wie sich Ackerbau und Photovoltaik kombinieren lassen.

Fotos: Agri-PV Schlier