Am 15. März informierten der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Dr. Klaus Wagner und die Thüringer Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij auf der Regierungsmedienkonferenz zu den Folgen des Ukraine-Krieges und der europäischen Sanktionspolitik auf die Lebensmittelversorgung in Thüringen. Kernaussage war, dass trotz der aktuellen Turbulenzen auf den Energie-, Düngemittel- und Getreidemärkten und die Lebensmittelversorgung hierzulande gesichert ist. Aufgrund der hohen Energie- und Düngemittelpreise sei die Lage dennoch ernst, betonte TBV-Präsident Dr. Klaus Wagner. Die heimische Landwirtschaft sei grundsätzlich leistungsfähig genug, um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen aber die Panik an den Energie-, Düngemittel- und Getreidemärkten mache eine wirtschaftliche Planung von der Aussaat bis zur Ernte unmöglich. Das enorme wirtschaftliches Risiko der Betriebe durch die gestiegen Diesel- und Düngepreise gefährde, so Wagner, die wirtschaftliche Stabilität unsere Landwirtschaftsbetriebe und mit ihnen letztlich auch die Versorgungssicherheit. Insbesondere bei den Energiekosten, vor allem aber bei den Dieselpreisen, ist daher aus Sicht der Landwirtschaft eine Entlastung dringend notwendig, z.B. durch Aussetzung der CO2-Abgabe auf Energie, die in der landwirtschaftlichen Produktion eingesetzt wird. Darüber hinaus ist eine Entlastung der Pendler im ländlichen Raum angezeigt, da dort oftmals nicht auf öffentliche Verkehrsmittel ausgewichen werden kann.
Die Folgen der Ukraine-Krise verlangen, so Wagner, insgesamt ein Umdenken der Politik. Die agrarpolitische Debatte in Europa, insbesondere in Deutschland, sei seit Jahren hauptsächlich von umweltpolitischen Themen geprägt und auf Extensivierung der heimischen Landwirtschaft ausgerichtet. Dies müsse überdacht werden. Landwirtschaft ist kein Selbstzweck. Landwirtschaft stellt die Ernährung der Bevölkerung sicher. Das müsse im Angesicht der Entwicklungen auch wieder den politisch Verantwortlichen bewusst werden, so Wagner.