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TBV-Admin

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Dienstag, 29 Oktober 2024 08:34

Oktober 2024

Themenschwerpunkt:

Mahnende Worte zum Landeserntedankfest
Forderungen nach Bürokratieabbau allseits präsent

 
Inhalt:

Bürokratie und Ergebnisse der AMK          3

Auszeichnungen und Preise                      6, 8, 9, 13

Kandidaten der neuen EU-Kommission      7

Neue App: Hofläden auf einen Blick           13          

 

Bürokratieabbau: Steter Tropfen höhlt den Stein

von Michael König, stellv. Hauptgeschäftsführer des Thüringer Bauernverbandes

Wie einfach könnte es sein, wenn die Bürokratie mal nicht den alltäglichen Wahnsinn bestimmt. Wenn man keine hundert Zettel ausfüllen, fünf Stellen die gleichen Daten liefern oder sich unzählige Passwörter merken muss. Aber genau das ist der tägliche Wahnsinn unserer Landwirte – und um genau zu sein, nicht nur von den Landwirten – eigentlich von jedem Bürger.

Es werden immer neue Gesetze und Vorschriften erlassen, um ja was eigentlich? Mehr Naturschutz zu erreichen, mehr Sicherheit bei Lebensmitteln, Tierwohl und Arbeitsschutz? Allein in den landwirtschaftlichen Verordnungen und Förderrichtlinien gibt es über 100 verschiedene Terminvorgaben. Wir ächzen unter der Unübersichtlichkeit und den Bergen von notwendigen Nachweisen. Wir haben Angst davor etwas unwissentlich falsch zu machen oder ein kleines unscheinbares Häkchen in einem Antrags- oder Nachweisportal zu übersehen. Wir fühlen uns ständig beobachtet, denn mit der Satellitenüberwachung und Fotoapp wird die vielleicht fälschliche Angabe
im Flächensystem gegengeprüft. Tiere müssen bis zum letzten Ringelschwanz und auf den Tag genau dokumentiert werden, wann sie wo, warum und gerade dort auf der Weide oder im Stall stehen.

Wir wollen immer mehr Daten, immer mehr gläserne Landwirtschaft, immer mehr Nachweise – aber die eigentliche Arbeit?

Fakt ist, der Wahnsinn frisst Arbeitskraft, Wirtschaftskraft in den Betrieben und führt schlussendlich dazu, dass wir mit dieser Bürokratie eher das Gegenteil erreichen, als wir ursprünglich als Ziel hatten und das wofür wir eigentlich mal den Beruf erlernt haben – bleibt in diesem System auf der Strecke. Die Behörden wachen jetzt (langsam) auf und rufen nach Bürokratieabbau. Wir Landwirte und die Verwaltung, sitzen gemeinsam am Tisch und diskutieren nun Lösungen. Auf Landesebene geht das deutlich einfacher als auf Bundesebene, können wir bis dato festhalten.

Aber es gibt Lichtblicke, wie das Beispiel Stoffstrombilanz zeigt. Unser vehementes Agieren als Verband hat Erfolg gezeigt. Dieser Wahnsinn wird beendet.

Bürokratieaufbau kam nicht über Nacht und der Abbau wird uns noch viel Kraft und Beharrlichkeit kosten. Aber wir sind bereit, an allen weiteren Forderungen des Berufsstandes bleiben wir dran – steter Tropfen höhlt den Stein.

 

 

Dienstag, 15 Oktober 2024 21:55

September 2024

Themenschwerpunkt:

Aktionen zur Agrarministerkonferenz

Nach Ernte mit unerfüllten Erwartungen folgen Tage intensiver Verbandsarbeit

 
Inhalt:

Tierseuchen                                        5

Fachausschuss GAP                             7

Praxistaugliches Wolfsmanagement     7

Digitale Gewässerschau                       8            

 

Dänische Verhältnisse

von Gerd Halbauer, Vorsitzender des Fachausschusses Pflanzenbau beim Thüringer Bauernverband

Die Erntepressekonferenz fand in diesem Jahr in der Buttstädter Vollkornbäckerei statt. Die Inhaberin, Landesinnungsmeisterin, Bäckerin des Jahres 2023 und Brotsommelière Celestina Brandt setzt stark auf regionale Produkte. Sie tauscht sich mit den umliegenden landwirtschaftlichen Betrieben aus und setzt auf heimische Mühlen. Mit der wichtigste Punkt ist die Qualität der Produkte. 

Um Qualitäten wurde in der diesjährigen Ernte gerungen. Die Pflanzen entwickelten sich aufgrund des guten Niederschlagsangebots endlich mal wieder gut, aber dann schlug eine Frostnacht ein und hinterließ stellenweise irreparable Schäden an den Kulturen. Im weiteren Verlauf, moderate Temperaturen und Sonnenschein. Dies führte aber auch zu einem starken Durchwuchs von Ungräsern und Unkräutern wie Klatschmohn und Distel. Gerade Bio-Betriebe mussten stellenweise mit dem Mulcher statt mit dem Mähdrescher über ihre Flächen. Die Erwartungen waren hoch.

Doch die diesjährige Ernte erfüllte diese hohen Erwartungen vieler Landwirte nicht. Gerade im Hinblick auf Qualitäten und daraus zu generierende Erträge sticht der Weizen heraus. Brachten die Weizenpartien im vergangenen Jahr einen durchschnittlichen Proteinwert von 13,3 Prozent, so liegt dieser in diesem Jahr bei 12,7 Prozent. Nun kann man sagen, es lag allein an der Witterung und fehlender Sonne. Doch spricht man mit Produktionsleitern, die Flächen innerhalb der Nitratkulisse bewirtschaften, wird deutlich welche Folgen die Düngeverordnung langfristig für unseren Standort mit sich bringt. Es lohnt sich ein Blick nach Dänemark. Dort führten scharfe Obergrenzen bei der Düngung in der Zeit von 1995 bis 2015 zu einem erheblichen Rückgang der Nährstoffeinträge, was der Umwelt zu Gute kam. Gleichzeitig musste die Landwirtschaft aber auch einen stetigen Rückgang der durchschnittlichen Eiweißgehalte im Getreide hinnehmen. 2014 hatte der Weizen nur noch einen mittleren Proteingehalt von 8,4 Prozent. Durch den Qualitätsverlust sank nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, zusätzlich mussten in der dortigen Fütterung oft importierte Futtermittel als Ergänzung für die Futtermischungen eingesetzt werden, was weitere Kosten verursacht. 2015 hat es die dänische Regierung eingesehen, dass es eine Düngeverordnung braucht, die die Umwelt und Gewässer schützt aber auch wirtschaftlich tragfähige Ernten sicherstellt. Damit Thüringen als Produzent von Eliteund Qualitätsweizen weiterhin bekannt bleibt und keine Dänischen Verhältnisse einkehren, müssen wir als Berufsstand der aktuellen und zukünftigen Regierung klar machen welche Rahmenbedingungen wir brauchen. Drum ist es umso wichtiger, entsprechendes Wissen zu generieren. 

Das Projekt N-Management des Thüringer Bauernverbandes erzeugt solches Wissen. Wo kommt das Nitrat her, was muss für eine Reduzierung im Grundwasser getan werden und welche Grenzen gibt es. Ein zentraler Diskussionspunkt im Rahmen des weiteren Verfahrens sollte auch das Thema Verursachergerechtigkeit im Düngerecht sein. Bisher gibt es nur vage Absichtserklärungen ohne konkrete, verbindliche Ausgestaltung im Düngegesetz und in der Verordnung, welche Erleichterungen Betriebe von den weitreichenden Gewässerschutzauflagen in den Roten Gebieten nutzen können, wenn sie nachweislich gewässerschonend wirtschaften. Damit wir auch in Zukunft Brot und Backwaren mit Mehl aus Thüringer Getreide bekommen.

 

 

Donnerstag, 29 August 2024 14:02

August 2024

Themenschwerpunkt:

Es kommt auf jede Stimme an

Um Thüringen mitzugestalten, muss man wählen gehen

 
Inhalt:

TBV-Petition erfolgreich            3

Blauzungenkrankheit                 7

Auszeichnungen                        8

Neustart auf dem Erdbeerfeld   12

 

Wählen gehen in politisch herausfordernden Zeiten!

von Michael König, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Thüringer Bauernverbandes

Landtagswahl am 1. September rückt näher. Nach den aktuellen Wahlumfragen wird die bisherige rot-rot-grüne Regierungskoalition keinen Fortbestand haben. Zudem verlieren die etablierten Parteien weiter an Boden, während sich neue politische Kräfte formieren. Uns präsentiert sich eine dynamische, spannende und zugleich heraus-fordernde politische Landschaft mit neuen Mehrheiten und möglichen, nie dagewesenen Koalitionen. Aber was sind die Gründe dafür? Liegt es an den Politikern selbst, die Sympathieträger oder Reibungspunkt sind? Liegt es an den Wahlprogrammen? Man kann sich als Wähler informieren, wenn man will. Es gibt den Wahl-O-Mat, den mdr-Kandidatencheck oder die Wahlprogramme. All das habe ich mir angeschaut und muss gerade bei den Wahlprogrammen der Parteien sagen, dass diese unterschiedliche Visionen für die Landwirtschaft, den ländlichen Raum und erneuerbare Energien haben. Während die CDU auf Wettbewerb und Digitalisierung setzt, fordert das BSW eine stärkere Unterstützung viehhaltender Betriebe und Entbürokratisierung. Die SPD betont ökologische Maßnahmen und den Schutz von Natur und Klima, während die Linke regionale Wertschöpfung und nachhaltige Agrarpolitik voranbringen will. Die AfD hingegen will die Regulierung der Landwirtschaft abbauen und setzt auf traditionelle Strukturen.

Wenn man die Wahl hat, ist es oft schwer sich zu entscheiden. Die unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse, und dass schon vor der Wahl von einigen Parteien Koalitionen ausgeschlossen werden, macht es da nicht leichter. Man sollte als Wähler aber auf keinen Fall den Fehler machen, ohne einen Blick in die Programme und auf die Kandidaten zu entscheiden. Einfach nur dagegen sein, einfach nur für mögliche Koalitionspartner stimmen oder nicht zu wählen, weil man mit der so genannten Politikverdrossenheit kämpft, ist ebenso falsch.

Fest steht: Um die zukünftige Politik in Thüringen mitzugestalten, insbesondere für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft, muss man wählen gehen. In unserem vom ländlichen Raum geprägten Freistaat, wo die Landwirtschaft das Herzstück unserer Gemeinschaft und unserer Wirtschaft bildet, kommt es auf jede einzelne Stimme an. Denn nur wenn wir wählen gehen, können wir mitbestimmen, wie Thüringen in den nächsten Jahren gestaltet wird. Ob es um den Erhalt unserer landwirtschaftlichen Betriebe, die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, den Ausbau der Infrastruktur oder die Stärkung unserer Dorfgemeinschaften geht – all das hängt von den Entscheidungen ab, die im Landtag, in den Ministerien und in der Staatskanzlei getroffen werden.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass der ländliche Raum in Thüringen auch in Zukunft lebendig und lebenswert bleibt. Gehen Sie zur Wahl, nutzen Sie Ihre Stimme – für die Landwirtschaft und Thüringens ländlichen Raum!
Ihre Stimme zählt – nutzen Sie sie!

 

 

Dienstag, 30 Juli 2024 15:32

Juli 2024

Themenschwerpunkt:

Erneuerbare Energien sind mehr als Sonne und Wind

Innovativ in die Zukunft mit Biogas

 

Inhalt:

Geschafft: Tierkörperbeseitigungskosten   3

Agri-PV                                                    6

Afrikanische Schweinepest                        7

Flurfahrten                                               9

 

Bioenergie kann das, was Wind und Sonne nicht können

von Toralf Müller, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes

Viele reden vom menschengemachten Klimawandel und sehen die Lösung des Problems im Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, mit dem Ziel, bis 2045 den Energiebedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu decken. Leider setzen dabei die sogenannten Experten komischerweise nur auf Sonne und Wind. Dazu wurden in den vergangenen Wochen und Monaten die Ausbauziele neu defi niert, sowohl für den Ausbau der Windenergie, als auch für die Photovoltaik sollen jeweils mindestens zwei Prozent der Landesfl äche als Ausbauflächen ausgewiesen werden. Bei all diesen Plänen spielt für die Politik in Berlin dieBioenergie keine Rolle. Dabei kann gerade Bioenergie das, was Wind und Sonne nicht können, grundlastfähig und steuerbar Energie erzeugen sowie Energie auch speichern. Und ganz nebenbei kann auch erneuerbare Wärme bereitgestellt werden. Vom Netzausbau will ich erst gar nicht reden. Der hinkt ganz gewaltig hinterher. Ein teilweise total überlastetes Verteilnetz lässt im Moment kaum neue Projekte zu. Der Ausbau wird sich nicht nur aufgrund enormer Kosten sowie des Materialbedarfs und Personalmangels verzögern, auch die momentanen Genehmigungsverfahren und die vielen Bürgerbegehren lassen wenig Optimismus für eine Beschleunigung.

Über manche politische Entscheidung in Berlin kann man einfach nur noch den Kopf schütteln. Deutschland hinkt seinen gesteckten Zielen weit hinterher und ich glaube nicht, dass wir so 2045 100 Prozent erneuerbar sind. Auf Bundesebene fehlt mir bei den Regierungsvertretern der echte Wille, die Energiewende mit Tempo in schnelles Fahrwasser zu bringen. Wir brauchen Stellschrauben, wo auch wir als Landwirte sowohl im Bereich Biogas als auch Photovoltaik eine Perspektive haben. Die Energiewende funktioniert nur im Einklang aller drei Erneuerbaren. Thüringen wählt dieses Jahr im September eine neue Landesregierung. Die Karten werden neu gemischt. Ist das eine Chance? Ich bin der Meinung, dezentrale Energieerzeugung und damit regionale Wertschöpfung ist für unsere Branche die Lösung. Bisher waren die nachwachsenden Rohstoffe und die Erneuerbaren Energien in zwei verschiedenen Ministerien untergebracht. Für uns im Betrieb sind das geschlossene Kreisläufe, die zusammengedacht werden müssen. Ich wünsche mir, und das ist auch die Forderung des Thüringer Bauernverbandes, dass es wieder ein Ministerium für den gesamten landwirtschaftlichen Sektor gibt.

Im Rahmen meiner verbandspolitischen Arbeit werde ich auch weiterhin intensiv das Thema Erneuerbare Energien bei den politisch Verantwortlichen anbringen. Es muss gelingen, dass die Thüringer Biogasanlagen auch zukünftig weiter existieren können, um ihren Beitrag zur Energiewende leisten zu können. Die Erzeugung von Erneuerbaren Energien muss eine Einkommensquelle 

 

 

Dienstag, 30 Juli 2024 15:13

Juni 2024

Themenschwerpunkt:

Landwirtinnen und Landwirte stellen sich zur Wahl

Politisches Engagement im Superwahljahr 2024

 

Inhalt:

Ergebnisse der Sonder-AMK                 3 

Arbeitsgruppen Bürokratieabbau          6/7

Fachausschüsse                                   7/8

Neuer Vorstand                                    8 

 

Uns Landwirtinnen und Landwirten wird Vertrauen geschenkt 

von Udo Große, Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes

Mit den Kommunalwahlen sind wir insSuperwahljahr 2024 gestartet und es hat sich wieder einmal gezeigt, Landwirte übernehmen Verantwortung – zahlreich haben Sie sich in Ihren Gemeinden, Städten und Kreisen zur Wahl aufstellen lassen. Sie engagieren sich damit ehrenamtlich, manchmal auch hauptamtlich, übernehmen Verantwortung für sich und ihre Familien, für ihre Höfe, für ihre Orte und Ortschaften in denen sie leben, für die Menschen,
die dort zu Hause sind. Landwirte wollen mit am Tisch sitzen, wenn Entscheidungen getroffen werden, wollen gestalten und verändern. Sie wollen ihre Ideen und Visionen einbringen. Unsere Gesellschaft musste in den vergangenen Jahren einiges aushalten und muss es weiter lernen damit umzugehen: Die Pandemie, Kriege, die damit einhergehende Infl ation, politische Gemengelagen. Unsere so genannte Wohlstandgesellschaft ist ins Straucheln geraten. Dass hat auch neuen politischen Parteien und Fraktionen die Gelegenheit gegeben sich zu gründen. Der Wähler hat nun noch mehr Optionen – zwischen klassisch rechts, links, Mitte, liberal, konservativ gibt’s im Superwahljahr 2024 vielmehr. Dass macht es dem Wähler manchmal nicht leichter, seine Entscheidung an der Urne zu treffen.

Bei der Wahl zum neuen Kreistag des Saale-Holzland-Kreises bin ich selbst mit Berufskollegen mit eigener Fraktion zur Wahl angetreten. Über die Liste „Bauernverband“ haben wir es zur zurückliegenden Kommunalwahl geschafft, von vier auf fünf Sitze im Kreistag zu erhöhen. Ein tolles Ergebnis, dass uns darin bestärkt, dass sich die Landwirtinnen und Landwirte an politischer Arbeit beteiligen sollten, wo es geht. Seit der Gründung des Saale-Holzland-Kreises sind wir Landwirte im Kreistag kontinuierlich mit einer eigenen Fraktion vertreten – seit 1994 schenken uns die Wähler das vertrauen. Einige von ihnen wählen uns, so wurde mir gesagt, weil wir Landwirte für Kontinuität, Stärke, Robustheit und Zuverlässigkeit stehen. In unruhigen Zeiten, nicht die schlechtesten Eigenschaften, die uns zugesprochen werden.

Dieses Grundvertrauen, dass bei den Wählern uns Landwirtinnen und Landwirten gegenüber da ist, sollten wir nutzen. Viele von uns engagieren sich bereits politisch, übernehmen Verantwortung und dass ist lobenswert, aber es können auch gern mehr werden. Den Schritt in die Politik sollte man wagen – ob in den Gemeinde-, Stadträten, Kreis- oder im Landtag – mitreden und sich einbringen ist besser, als anderen die Entscheidung zu überlassen und dann zu schimpfen.

In diesem Sinne danke ich allen, die sich zur Wahl aufstellen lassen haben oder das noch vorhaben und wünsche allen, die gewählt worden sind, eine erfolgreiche Legislatur – der Berufsstand erkennt Ihr Engagement hoch an.

 

 

Die Europäische Kommission (EU-Kommission) führt turnusmäßig eine jährliche Onlineumfrage zur Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen zu unlauteren Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette durch. Mit dem „Fragebogen an Lieferanten in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette zu unlauteren Handelspraktiken“ hat die EU- Kommission nun die dritte Erhebung gestartet. Hiermit sollen bei den landwirtschaftlichen Unternehmen insbesondere das Bewusstsein für unlautere Handelspraktiken und Erfahrungen dazu abgefragt werden. Die aus der Umfrage erzielten Ergebnisse werden zur Überwachung und Bewertung der Wirksamkeit der Richtlinie EU 2019/633 zur Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken in der Lebensmittellieferkette verwendet.

Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 15. März 2023 möglich. Wir möchten Sie hiermit ermutigen, an dieser Onlineumfrage mitzuwirken und die entsprechenden Fragen aus einzelbetrieblicher Sicht zu beantworten. Zu der Umfrage kommen Sie hier. Die deutsche Sprache lässt sich rechts oben einstellen und der ausgefüllte Fragebogen kann direkt auf der Internetseite abgeschickt werden.

https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/3rd_survey_UTPs

Am 21. November wurde der überarbeitete deutsche GAP-Strategieplan 2023-2027 per Durchführungsbeschluss von der EU-Kommission genehmigt. Bis dato sind 20 der insgesamt 28 GAP-Strategiepläne aus 27 Mitgliedstaaten von der EU-Kommission genehmigt worden (Belgien mit zwei GAP-Strategieplänen). Genehmigt sind: Frankreich, Portugal, Polen, Dänemark, Estland, Spanien, Finnland, Kroatien, Ungarn, Irland, Lettland, Luxemburg, Österreich, Slowenien, Schweden und zuletzt im Laufe dieser Woche Griechenland, Litauen, Deutschland, Tschechien und Slowakei. Bis Ende des Jahres sollen die verbleibenden 8 GAP-Strategiepläne genehmigt werden.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) informiert in einem  Schreiben über die Umsetzung der verlängerten Übergangsfrist für die Zertifizierung bis 31.Dezember 2022. Demnach behalten bereits ausgestellte Plausibilitätsbescheinigungen für die Eigenerklärung

Der Beginn der Süßkirschenernte bewegt sich im langjährigen Mittel, die Ertragsaussichten entsprechen den Planungen der Obstbauern, der Zuckergehalt der ersten Früchte und somit der Geschmack liegen sogar darüber. 

Die Erntemengen werden auf 1.300 t geschätzt. Damit gehört die Fahner Höhe weiterhin zu den bedeutendsten Anbaugebieten in Deutschland.

Der größte Teil der Ernte gelangt über die großen Handelsketten zu den Verbraucherinnen und Verbauchern, aber auch über die Thüringer Wochenmärkte und die Hofläden in Gierstädt und Döllstädt.

Großen Zuspruch haben natürlich die Kirschselbstpflücken. Start ist mit Beginn der Haupterntezeit am 16. Juni in Gierstädt und Döllstädt. In Erfurt Tiefthal startet die Selbstpflücke am Samstag 2. Juli und So 3. Juli. 

Die Ersten sind die dunkelroten Burlat und Bellise sowie die schwarze Merchant - acht weitere Sorten folgen. Auf 156 ha sind 41 Sorten, darunter einige Neue, auf 103927 Bäumen im Anbau. Traditionell erfolgt die Ernte durch Saisonarbeitskräfte aus Polen, Rumänien und der Ukraine.

Mehr Informationen unter www.fahnerobst.de.

 

Donnerstag, 24 März 2022 11:49

März 2022

 

Themenschwerpunkt:

Landwirtschaft und Energieproduktion. Konkurrenz oder zweites Standbein?

 
Inhalt:

Photovoltaikausbau     4/5

Mobilstallhaltung     6/7

Seafood Star geht nach Thüringen     8

8. Oßmannstedter Gespräche     12

Kommentar von Toralf Müller, Vorsitzender des Fachausschusses Erneuerbare Energien im TBV

Photovoltaik – Fluch oder Segen?

Aktuell bin ich mehr Energiewirt als Landwirt. Ich führe ein Unternehmen mit Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen auf dem Dach und denke über Agri-Photovoltaik auf dem Grünland nach. Nebenbei gebe ich Interviews zu den Herausforderungen der erneuerbaren Energien. Für die eigentliche landwirtschaftliche Produktion bleibt da im Moment nicht mehr viel Zeit – ist das die Zukunft? Werden wir in 30 Jahren einfach nur die Landschaft pflegen, daneben Energie in Form von Biogas, Agroforst oder aber Photovoltaik produzieren, unsere eigenen Windräder betreiben? Und die Lebensmittelproduktion spielt dann nur noch eine untergeordnete Rolle? Ein komisches Bild, denn eigentlich habe ich doch Landwirt gelernt.

Eines steht fest: Unter der aktuellen Situation mit Blick auf den Krieg in der Ukraine bekommt der bereits bestehende politische Wille nach Versorgungssicherheit bei Energie eine noch größere Bedeutung. Egal ob nun bezogen auf Deutschland oder Thüringen: Es gibt eine enorme Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen für die Energiegewinnung. Die Energiepreise waren bereits vor der aktuellen Krise deutlich gestiegen und erreichen nun schwindelerregende Höhen, die volkswirtschaftlich einen gewaltigen Schaden anrichten dürften. Die Strom- und Kraftstoffpreise erreichen Dimensionen, die auch für unsere Betriebe wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sind. Es müssen und es werden neue Wege gefunden werden müssen. Ein erster Wegbereiter um den Prozess zu begleiten, ist das Oster- und das Sommerpaket für die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Es soll den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen erleichtern. Aber auch die Bioenergie muss nicht nur als Bestandteil der Energiewende erhalten bleiben, sondern, im Angesicht der vor uns stehenden Herausforderungen, ausgebaut werden. Mit dem politischen Willen des beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren Energien und den angekündigten exorbitanten Fördersummen werden die Begehrlichkeiten nach landwirtschaftlichen Flächen schnell zunehmen. Der Druck auf die Fläche durch kapitalintensive Investoren, welche teilweise mit unseriösen Angeboten Verpächter nötigen, ihre Pachtverträge zu lösen, wird sich deutlich erhöhen. Mag sein, dass es für die Flächeneigentümerinnen und -eigentümer erstmal ein lukratives Angebot ist und man damit den Führerschein der Enkelin finanziert. Aber welche Folgen hat es für das Gesamtbild?

Sollte gerade angesichts der Folgen des Ukranine-Krieges und der europäischen Sanktionspolitik nicht nach Lösungen gesucht werden, wo mehrere Ziele, wie regionale Lebensmittelerzeugung und -sicherheit, weitestgehende Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen aus dem Ausland und bürgerliche und zugleich touristische) Akzeptanz vor Ort, zusammen gedacht werden? Ich denke: in jedem Fall!

Wir in Thüringen und Deutschland betreiben landwirtschaftliche Produktion in einer von der Natur gegebenen Gunstregion. Daher muss die Lebensmittelproduktion hier immer im Vordergrund stehen. Energieproduktion als zweites Standbein ist eine willkommene Einkommensalternative. Wir Landwirtinnen und Landwirte aus Thüringen können beides. Allianzen, wie unsere Zusammenarbeit mit der Thüringer Bürgerenergie und der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur, können dazu führen, gesamtheitliche Lösungen mit kooperativen regionalen Ansätzen zu schaffen.

In meiner Brust schlagen zwei Herzen, eines für die Landwirtschaft und eines für Energieproduktion. Klar ist, dass die aktuelle weltpolitische Lage die Abwägung zwischen Ernährungs- und Energiesicherung zu einer schwierigen politischen Frage macht. Fakt ist aber: Nur mit Strom allein bekommen wir niemanden satt. 

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