Nach den vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik beläuft sich der Schweinebestand im Freistaat auf nur noch 564.100 Tiere (Stichtag 3. Mai 2021). Im Vergleich zum Vorjahr sind das 101.700 Schweine bzw. 15 Prozent weniger. Zum 3. Mai 2011 standen noch 832.700 Schweine in Thüringer Ställen. Innerhalb von nur zehn Jahren kam es somit zu einem Bestandsrückgang von einem Drittel (32 Prozent). Besorgniserregend ist vor allem der zurückgehende Sauenbestand: Während 2020 noch 82.200 Zuchtsauen im Freistaat gehalten wurden, waren es zum 3. Mai 2021 nur noch 65.300 Tiere (Reduktion um 36 % gegenüber 2011). Aufgrund fehlender Planungssicherheit, hoher Betriebsmittelkosten…
Nachdem sich die Milchwirtschaft auf eine gemeinsame Branchenkommunikation verständigte und eine „Initiative Milch GmbH“ gründete, beginnt die Öffentlichkeits- und Medienarbeit zum interna-tionalen Tag der Milch am 1. Juni. Die Branchenkommunikation ist Teil der Sektorstrategie 2030 und soll die Wertschätzung für Milch und Milchprodukte erhöhen, die Vorzüge des Naturprodukts für eine ausgewogene Ernährung kommunizieren und über die moderne Milchproduktion und -verarbeitung aufklären.
Wie bereits berichtet, war der SuedOstLink ursprünglich mit zwei Kabelgräben geplant, wobei in einem Graben zunächst zwei Leerrohre verlegt werden sollten. Nun werden auch hier mit dem Vorhaben 5 a zwei Erdkabel verlegt. Die Antragskonferenz im Planfeststellungsverfahren erfolgt Corona-bedingt in digitaler Form. Die Möglichkeit der Stellungnahme zum Planfeststellungsantrag wurde bis zum 18. Juni verlängert. Der Antrag auf Planfeststellung von 50 Hertz finden sich unter https://www.netzausbau.de/Vorhaben/ansicht/abschnitt.html?cms_nummer=5a&cms_gruppe=bbplg&cms_status=pfv&cms_abschnitt=Abschnitt+B.
Im Rahmen der „Aktionswoche Artenvielfalt“ vom 12. bis 18. Juli möchte der Fachverband Biogas die großen Potenziale für die Artenvielfalt in der Biogasnutzung vorstellen, denn Biogas und Artenvielfalt – das gehört zusammen. Über den Anbau blühender Energiepflanzen können unsere Felder bunter und artenreicher werden und ein wertvoller Lebensraum für Wildtiere und Insekten. In vielen Projekten und von zahlreichen Betreibern wird dies schon heute praktiziert. Wenn Sie die Aktionswoche Artenvielfalt unterstützen wollen, schicken Sie eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Genauere Informationen finden sie auch unter auf der Homepage des Thüringer Bauernverbandes unter Service/Downloads/Downloadbereich Öffentlich/Erneuerbare Energien/. Link
Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung hatte die Arbeitsgruppe (AG) Rind damit beauftragt, ein dreistufiges Haltungskonzept für Milchkühe zu erstellen. Dieses wurde vergangenen Freitag ab-schließend beraten und zur Entscheidung an das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung weitergeleitet. Angesichts bestehender Meinungsverschiedenheiten bedeutet dies nicht, dass dem ausgearbeiteten Kriterienkatalog unmittelbar zugestimmt wird. Im Vergleich zu den ersten Kriterien-Entwürfen konnten für den landwirtschaftlichen Berufsstand offenbar bedeutende Verbesserungen erreicht werden, insbesondere was die Umstellung auf Tierwohlstufe 1 betrifft. Die AG Rind beschäftigt sich nun thematisch mit der Rindermast. Nähere Informationen zu den Aufgaben und Zielen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung erhalten Sie in der kommenden Ausgabe des TBV-Journals.
Der Thüringer Bauernverband (TBV) steht dem durch den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow vorgeschlagenem Stiftungsmodell für die Vergabe von Flächen, die von der bundeseigenen Bodenverwertungs- und Verwaltungs GmbH (BVVG) noch nicht verkauft wurden sind, aufgeschlossen gegenüber. Das Ausschreiben von Flächen an den Meistbietenden hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass sowohl die Preise für die Flächen stark anstiegen als auch landwirtschaftsfremde Käufer verstärkt investierten. „Die von der BVVG im Ausschreibungsverfahren aufgerufenen Pacht- und Kaufpreise von Grünland- und Ackerflächen stehen schon seit Jahren in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen, die man mit Ackerbau und Viehzucht erwirtschaften kann“, so Dr. Klaus Wagner, Präsident des TBV. Das Stiftungsmodell könne, so Wagner weiter, hier Abhilfe schaffen, wenn sichergestellt werde, dass die Flächen weiterhin für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Dies sei nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Flächenverluste und steigenden Anforderungen an die Landwirtinnen und Landwirte von zentraler Bedeutung. Die Vergabe der Flächen durch die…
Am 28. Mai hat der Bundesrat der Änderung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) zugestimmt. Bei der Abstimmung über die mehr als 300 Änderungsanträge wurden so-wohl positive Veränderungen des Regierungsentwurfs als auch deutliche Verschärfungen vorgenommen. Einzelne Forderungen des Umweltausschusses, etwa nach Einführung einer Pflicht für Abluftreinigungsanlagen auch für Putenställe, deutliche Verschärfungen der Regelungen zur Stickstoffdeposition und die Einführung spezieller Regelungen für Bioaerosole für Tierhaltungsanlagen, haben keine Mehrheit erhalten. Dennoch wird die neue TA Luft mit den Anforderungen zur Luft-reinhaltung für große und kleine Anlagen sowohl im Bestand als auch für Neuanlagen dazu führen, dass der Strukturwandel weiter…
Die Landesvereinigung Thüringer Milch (LVTM) will am heutigen Internationalen Tag der Milch mit mehreren Videoclips und Gewinnspielen die Aufmerksamkeit auf das Naturprodukt Milch lenken, betont aber auch die schwierige Lage der Thüringer Milchviehbetriebe in Thüringen. „Die Thüringer Milchviehhalter stellen mit ihrer Milch ein qualitativ hochwertiges und für die Ernährung unschätzbar wertvolles Produkt her. Den Preis den sie dafür erzielen, sprich dem Wert dieses Produktes Hohn. Viele können nicht davon leben, müssen Viehbestände abbauen oder die Milchviehhaltung gar ganz aufgeben“, so Dr. Klaus Wagner, Vorsitzender der LVTM. Die Anzahl der Milchviehbetriebe sowie der Milchkuhbestände gehen in Thüringen seit Jahren kontinuierlich zurück. Während im November 2010 noch rund 110.00 Milchkühe in mehr als 700 Betrieben gehalten wurden, waren es Ende 2020 nur noch 91.450 Milchkühe und rund 500 Tierhaltungsbetriebe. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, sieht Wagner sowohl den Einzelhandel als auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Pflicht: „Unsere Milch hat einen Wert…
Wie befürchtet, haben die Bundesländer in ihrer Bundesratsentscheidung am 28. Mai das Baulandmobilisierungsgesetz ohne eine Genehmigung für Stallumbaumaßnahmen zu Tierwohlzwecken beschlossen. Der ausgelaufene § 13 b Baugesetzbuch zur beschleunigten Ausweisung von Bauland am Ortsrand wird befristet bis 31. Dezember 2022 wieder eingeführt. Damit wird entgegen den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag und auch den Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung keine genehmigungsrechtliche Erleichterung für Stallbaumaßnahmen zugunsten von mehr Tierwohl geschaffen. Am 10. Juni wird die Arbeitsgruppe Baurecht des Deutschen Bauernverbandes tagen und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Tierreferate beraten, welche Möglichkeiten bestehen, trotz des vollkommen unbefriedigenden Baulandmobilisierungsgesetzes Ställe für mehr Tierwohl zu…
Der Deutsche Bauernverband veröffentlichte vergangenen Freitag ein Positionspapier zur Rindermast, an deren Erstellung der Thüringer Bauernverband mitwirkte. Das Positionspapier beschreibt aktuelle Herausforderungen von bullenmästenden Betrieben, weist auf Zielkonflikte hin und enthält Forderungen an Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Das Positionspapier finden Sie unter https://www.bauernverband.de/presse-medien/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutscher-bauernverband-stellt-positionspapier-zur-rindermast-vor.
Heute endeten die Trilog-Verhandlungen zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) zwischen EU-Parlament, Europäischem Rat und der EU-Kommission erneut ohne Ergebnis. In der AG Goslar diskutierten die Vertreterinnen und Vertreter der Landesbauernverbände die wichtigsten Streitpunkte: Soziale Konditionalität, Mindestvorgaben für die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der 1. Säule (Eco Schemes) und der 2. Säule, Grundanforderungen für die Direktzahlungen (GLÖZ-Auflagen) sowie die Begriffsdefinition „Aktiver Landwirt“. Die Positionen von Par-lament und Rat sind stark verhärtet und verhindern aktuell jede Einigung. Denkbar ist eine Wiederaufnahme der Gespräche Mitte Juni in Portugal. Eine Vertreterin des Bundeslandwirtschaftsministe-riums informierte zum Stand der nationalen Umsetzung. Trotz der ausbleibenden Entscheidung auf EU-Ebene…
Die Tierrechtsorganisation PETA erstattete im April Strafanzeige gegen 32 Merinoschafzüchterinnen und -züchter aus Thüringen und Bayern. Das Halten und Züchten von Merinoschafen verstoße gegen § 17 des Tierschutzgesetzes. Merinoschafe würden unter dem Wollwachstum leiden und bei der Schur tierschutzwidrig behandelt werden. PETA verweist zudem auf das sogenannte Mulesing. Als Mulesing wird das betäubungslose Entfernen von Hautfalten im Schwanzbereich von Schafen be-zeichnet, um Parasitenbefall zu verhindern. In der Pressemitteilung von PETA wird der Eindruck erweckt, als würde dieses australische Verfahren in Deutschland angewandt werden, was nicht der Fall ist. Da die angezeigten Schäferinnen und Schäfer von der Polizei vorgeladen wurden, berieten…
Heute sollte die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes sowie die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung als Teil des Insektenschutzpakets final verabschiedet werden. Aufgrund des anhaltenden Streits zwischen SPD und CDU wurde der Tagesordnungspunkt im Bundesrat kurzerhand abgesetzt. Damit verzögert sich die Verabschiedung beider Regelwerke um einen Monat. Hin-tergrund ist nach wie vor der Streit über die Ausgestaltung des Bundesnaturschutzgesetzes im Bundestag und speziell die Änderungen im Sinne der Protokollerklärung der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Damit soll ein rechtsicherer Rahmen für die finanzielle Kompensation von Auflagen im Insektenschutzpaket über ländereigene Kooperationen erfolgen.
Wildunfälle bei der Mahd ereignen sich regelmäßig. In den letzten Tagen erhielten Amtstierärzte Bilder, von zu Tode gekommenen Rehkitzen auf Grünlandflächen. Manch landwirtschaftlicher Be-trieb wird mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz konfrontiert. Neben der unschönen Begebenheit besteht die Gefahr, dass Tierkadaver in die Silage gelangen und das Futter mit Toxinen kontaminiert (Botulismus). Das maschinenführende Personal steht rechtlich in der Verantwortung, dass Wildtiere bei der Mahd nicht getötet bzw. gefährdet werden. Vorsorge-Maßnahmen können das Risiko minimieren und sind tierschutzrechtlich Pflicht. Vor der Mahd sollte daher mit dem Jagdpächter gesprochen werden, um das Absuchen der Fläche zu planen. Auf großen…